Ein Buch sorgt für Aufregung. Mit der Veröffentlichung von „Die Vier“ des Journalisten Volker Zastrow kommt der verpatzte Regierungswechsel von Andrea Ypsilanti wieder ins Gespräch. Die sogenannten Abtrünnigen Silke Tesch, Jürgen Walter, Carmen Everts und Dagmar Metzger sollen, so legt das Buch nahe, mit dem Gedanken gespielt haben, eine eigene Fraktion zu gründen – und Frau Tesch soll gar mit dem Koch-Intimus Dirk Metz darüber vor ihrer Gewissensentscheidung geredet haben.
Das Gerücht, eine eigene Fraktion oder gar eine eigene Partei nach der Bundestagswahl zu gründen, sei falsch, so Jürgen Walter: „Diese Geschichte ist völlig an den Haaren herbeigezogen.“
Bestätigt wurde hingegen das Gespräch zwischen Silke Tesch und Dirk Metz, dem Sprecher von Ministerpräsident Roland Koch. Metz sagte der FAZ, er habe Tesch geraten, „offen Kritik zu äußern“. Beide bestätigten, dass nur indirekte Anspielungen auf eine Fraktionsneugründung gemacht worden. So habe Metz erwähnt, dass in Siegen das Konzept aufgegangen sei, dass Abtrünnige einer Partei eine eigene Fraktion bildeten.
Inwieweit Metz Einfluss für das Ergebnis im Oktober verantwortlich war, ist nicht ganz klar. Sicher ist nur, dass Tesch, Walter, Everts und Metzger Andrea Ypsilanti Anfang November die Stimmen verweigerten und so eine von der Linken tolerierte rot-grüne Regierung verhinderten. Metz konnte also zufrieden sein.
Die Landtagsabgeordnete Sarah Sorge von den Grünen meint: „Das ist alles reine Spekulation, es gibt für nichts Beweise, für nichts Zeugen. Klar ist nur, dass diese „vier Aufrechten“ eine ganz unglückliche Rolle gespielt haben.“ Und die SPD möchte das Thema am Liebsten gleich wieder ganz aus den Medien halten: „Das liegt für uns in der Vergangenheit“, so Hessens SPD-Vorsitzender Thorsten Schäfer-Gümbel.