Der Oberbürgermeisterkandidat der SPD, Franz Frey, hat sich gegen derzeit laufende Planungen über neue Hochhausstandorte in Frankfurt ausgesprochen. "Der Leerstand beträgt zwei Millionen Quadratmeter, nach dem derzeit gültigen Hochhausrahmenplan könnten noch einmal eine Million hinzukommen - da ist es nicht seriös neue Standorte ins Gespräch zu bringen", so Frey gestern auf einem Pressegespräch im Japan Tower.
Der Politiker verwies darauf, dass er nicht grundsätzlich gegen einen neuen Hochhausrahmenplan sei. "Wenn die Konjunktur noch einige Jahre anhält und Büroflächen in der Tat knapp werden sollten, dann kann man auch über eine Standorte beraten. Doch zu diesem Zeitpunkt wäre das alles andere als eine verlässliche Politik." Frey hob hervor, dass der Hochhausrahmenplan von 1998 auch auf die Verkehrsströme in der Stadt Rücksicht nehme. Statt neue Flächen, wie etwa das Degussa-Gelände in der Innenstadt, für den Hochhausbau freizugeben, sollten bereits bestehende Gelände schneller erschlossen werden. Insbesondere die Aufgabe der U-Bahn-Linie zum Riedberg sei unverantwortlich. "Durch diese Entscheidung von Schwarz-Grün wurde nicht nur ein fertig geplantes Projekt kurz vor Baubeginn gestoppt - der Stadt entgehen auch Zuschüsse in Höhe von 86 Millionen Euro und das ohne Ersatz."
Sollte Frey im Januar zum Oberbürgermeister gewählt werden, so möchte er die Hochhausplanungen zur Chefsache erklären. "Das ist kommunalpolitisch möglich und solche Entscheidungen gab es in der Vergangenheit schon öfter." Frey geht zudem davon aus, dass im Falle eines SPD-Sieges bei der Oberbürgermeisterwahl die schwarz-grüne Koalition nicht mehr aufrechtzuerhalten sei und es wechselnde Mehrheiten geben werde. Zum Schluss des Gespräches sagte Frey: "Verstehen Sie mich nicht falsch, ich bin nicht gegen neue Hochhäuser. Ich bin nur dafür, erst einmal die bestehenden Planungen voranzutreiben."