Der Kronberger Zoo blickt auf ein gutes Jahr 2017 zurück: Stabile Besucherzahlen, neue Tieranlagen und ein großes pädagogisches Angebot. In wenigen Wochen wird eine neue Anlage für Feldhamster eröffnet.
Nicole Nadine Seliger /
Mit den Besucherzahlen war Zoodirektor Thomas Kauffels sichtlich zufrieden: Genau 529.042 Besucher kamen im vergangenen Jahr in den Opel-Zoo, darunter etwa 20.000 als Teilnehmer einer Führung, teilte er bei Jahrespressekonferenz am Mittwoch mit. Bei den verkauften Tageskarten konnte der Zoo gar den zweithöchsten Wert seiner Geschichte erzielen. Mit einem leichten Minus von 1,4 Prozent ist die Zahl der Besucher insgesamt auf einem ähnlichen Niveau wie im Vorjahr - trotz teils widriger Umstände. Erst sorgte die einseitige Vollsperrung der B455 direkt vor den Toren des Zoos in den Sommerferien vier Wochen für niedrigere Besucherzahlen, kurz danach legte ein starker Sturm gleich zehn große Bäume auf dem Gelände. Die Freiflugvoliere, die Luchsanlage, die Pandaanlage und der Waldlehrpfad waren davon betroffen. „Das konnten die Mitarbeiter so räumen, dass wir den Zoo nicht schließen mussten“, sagte Kauffels. Noch im Januar habe sein Team die letzten Folgen des Sturms beseitigt
Zoodirektor Thomas Kauffels (links) und Gregor von Opel, Vorstandsvorsitzender der von Opel Hessische Zoostiftung (rechts) in der zooeigenen Lodge. Foto: Archiv Opel-Zoo
Feldhamster ziehen im April ein Dennoch sei das letzte Jahr „ein sehr gutes“ gewesen, sagt der Zoodirektor, der sich 2017 über Nachwuchs bei den Brillenpinguinen, den Weißstörchen und den Impalas freuen konnte. Seit Mai 2017 können die durchschnittlichen 7000 Besucher auch die Nasenbären in einer neuen Anlage beobachten, Ende April wird mit dem Gelände für Feldhamster eine weitere Anlage eröffnet. Das neue Zuhause für bis zu 24 Hamster, das gleichzeitig Auffang- und Zuchtstation für den Hochtaunuskreis werden soll, kostete 200.000 Euro und wurde maßgeblich vom Förderverein des Zoos unterstützt, der 2017 sein zehnjähriges Bestehen feierte. Ergänzt wird die Anlage durch ein Außengelände für Ziesel. „Das wird sehr possierlich anzugucken“, vermutet Kauffels.
Das nächste Großprojekt für die kommenden Jahre, eine neue Anlage für vier Flusspferde, hat er bereits im Kopf. „Das trauen wir uns im Moment aber noch nicht zu“, sagt der Zoodirektor angesichts der erwarteten Kosten von 15 bis 20 Millionen. Als einziger Tierpark Deutschlands bekommt der Kronberger Zoo keine staatlichen Subventionen. Für die neue Anlage aber die Eintrittskosten zu erhöhen, möchte Kauffels nicht.
Einsatz für Tiere "ohne Charisma" Mit den Eintrittsgeldern unterstützt der Zoo, der auch eine Stiftungsprofessur an der Goethe-Universität fördert, seit langem verschiedene Projekte für den Artenschutz, unter anderem die Wiederansiedlung der Moorente und der Europäischen Sumpfschildkröte. „Diese Tiere haben kein Charisma, sind nicht gefährlich, sind nicht besonders dick oder possierlich, stattdessen grau und klein. Aber sie sind auch Tierarten“, begründet Kauffels das Engagement.