Der Geschäftsführer der Tourismus+Congress GmbH Frankfurt, Thomas Feda (Foto), hat die neuesten Zahlen für Frankfurt vorgestellt: „Die Ergebnisse der Gäste- und Übernachtungszahlen von Januar bis Ende September verzeichnen trotz der angespannten wirtschaftlichen Lage noch einen Anstieg.“
Mit 2.557.608 Gästen lagen die Werte mit 4,15 Prozent über dem hohen Vorjahresniveau, ebenso wurde mit 4.155.346 Übernachtungen ein Plus von exakt drei Prozent gegenüber jener Zahl des vergangenen Jahres erzielt.
Dabei sei aber zu beachten, dass sich erst im September die Bankenkrise zu einer weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise entwickelte. „Die wahren Auswirkungen auf die konjunkturabhängige Tourismusbranche, insbesondere auf den für Frankfurt so wichtigen Geschäftsreiseverkehr, werden wir sicher erst um einiges zeitversetzt erleben“, prognostizierte Feda. In einigen Bereichen machten sich bereits jetzt die Auswirkungen bei den Gästen und Übernachtungen insbesondere aus dem Ausland (Gäste: 1.190.713 Mio., + 2,91% gegenüber 2007, Übernachtungen: 1.977.189 Mio., + 1,99%), bemerkbar.
So verzeichneten etwa die schon seit Frühjahr stagnierenden Zahlen aus dem US-amerikanischen Quellmarkt, dem wichtigsten Auslandsmarkt für Frankfurt, einen Rückgang von -2,76% auf insgesamt 313.495 Übernachtungen. „Diese Schwankung im Vergleich zu den Vorjahreszahlen liegt noch im grünen Bereich“, so der Geschäftsführer, „allerdings sind wir realistisch genug, gerade diesem Markt zumindest für dieses Jahr keine weiteren Wachstumsprognosen auszustellen.“
Auch die Zahlen aus Großbritannien verzeichneten einen Rückgang von -4,4%, lägen damit allerdings im allgemein rückläufigen Trend aus diesem Quellmarkt. Trotzdem bliebe Großbritannien mit insgesamt 182.322 Übernachtungen zweitwichtigster ausländischer Hauptmarkt. Auch der starke chinesische Markt zeige sinkende Tendenzen mit einem Minus von 8,28% auf insgesamt 83.859 Übernachtungen, ebenso der japanische mit einem Rückgang von -4,43% auf 98.588 Übernachtungen. „Allerdings erweisen sich die verstärkten Aktivitäten in den Auslandsmärkten, die wir als wichtige Zukunftsmärkte für Frankfurt definiert haben, angesichts der wachsenden Auswirkungen der weltweiten Finanzkrise als richtige Entscheidung“, bemerkte Feda.
So verzeichneten die Arabischen Golfstaaten etwa ein überdurchschnittliches Wachstum von 10,38% im Vergleich zum Vorjahr. Mit 68.013 Übernachtungen habe sich dieser Zukunftsmarkt fest auf dem vierten Platz der Überseemärkte etablieren können. Auch Indien, wo die TCF ihre Marketingaktivitäten weiter verstärken wird, sei mit sensationellen +38,06 (54.423 Übernachtungen) ein wachsender Quellmarkt. Russland marschiere unter den europäischen Ländern ebenfalls weiter nach vorne, mit einem Plus von 5,26% auf 44.010 Übernachtungen.
Da die Gäste aus Deutschland mit 2.178.219 Übernachtungen (+3,94%) wichtigster Quellmarkt seien, setze die TCF weiterhin stark auf das Binnenmarketing mit dem Schwerpunkt des Kultur- und Kunsttourismus. „Der Privatreiseverkehr ist wesentlich konjunkturunabhängiger als der Geschäftsreiseverkehr“, erläuterte Feda. Deshalb werde die TCF auch im kommenden Jahr den anhaltenden Trend zu Kurz- und Städtereisen nutzen, um Frankfurt als attraktive Reisedestination zu positionieren. Die Vermarktung der Stadt als eindimensional "Ganzes" würde durch eine zunehmend vielseitige und breite Themen- und Zielgruppenausrichtung ersetzt, um so die einzelnen Märkte und Zielgruppen gezielter anzusprechen. Zur entsprechenden Zielgruppe zählten auch die 75 Mio. Tagestouristen.
Ganz so optimistisch wie andere Touristik-Experten bei den Prognosen für 2009 zeigte sich Feda nicht: „Wir können zufrieden sein, wenn wir zum Jahresende das hohe Niveau der Gäste- und Übernachtungszahlen von 2007 halten können“.