Maria Mena in der Alten Oper

Favorisieren Teilen Teilen

detlef kinsler /

Eigentlich sei das ja nur die "Try out"-Tournee gewesen, sagte eine überglückliche Maria Mena gestern Abend bei der zweiten Zugabe im rappelvollen Mozartsaal. Kleinere Läden waren gebucht worden wie der Velvet Club in Frankfurt. Aber ganz schnell war der ausverkauft und man wich in die Alte Oper aus. Da kamen dann auf Anhieb 1.200 Fans zusammen, um die junge Norwegerin zu feiern.


Das New Pop Festival, der Auftritt bei "Live Earth"-Konzert in Hamburg, beste Kritiken für das Album "Apparently Unaffected", ein Hit mit "Just Hold Me" und prompt funktioniert das Ganze. Wer bei Norwegen und einer jungen 21jährigen dunkeläugigen Schönen hauptsächlich melancholisch verhangene Songs erwartete, sah sich schnell eines anderen belehrt. Die Band - zwei Gitarre, Bass, Keyboards, Schlagzeug - rockte mit markanten Riffs und treibenden Beats. Da kam - auch von der fast immer tänzelnden und herum hüpfenden Sängerin - viel Energie von der Rampe. Ähnliche wie in den seligen Anfangstagen von Alanis Morissette. Und dazwischen sorgten sehr persönliche Balladen immer wieder für Gänsehaut, aber auch der Einsatz einer Pedal Steel Guitar für sehr viel Atmosphäre und - hat man öfters in Skandinavien! - Countryflair.


"Ihr habt vielleicht schon festgestellt", sprach sie das von ihr so geliebte Frankfurter Publikum beim letzten Konzert der Schnuppertournee lachend an, "dass ich oft über Menschen singe, die ich nicht mag, aber eben auch über welche, die ich liebe." So bekommt der Lover, der ihr das Gefühl gab, eher unsichetbar in der Beziehung zu sein "Wer will das schon?") sein Fett weg, wie der letzte verbliebene Freund, den sie in einer schwierigen Phase ihres Lebens mit Essstörungen nicht verprellt hatte, seine höchst positive Widmung. "Er hat mir immer Kebap vorbei gebracht, obwohl ich das Zeug hasste... Eine Rose hätte es auch getan."


Eine sympathische Erscheinung, eine gute Sängerin, eine echt professionelle Band, US-Mainstream-kopmpatibel und damit durchaus massentauglich, aber trotzdem sehr persönlich und ganz Maria Mena. Die erschien trotz ihrer 21 Jahre sehr reif auf der einen, aber auch fast kindlich-verspielt, sehr offen und unverbraucht auf der anderen Seite. Und kokett ist sie zudem. Eine - wie sich zeigt - nicht kalkulierte, aber erfolgreiche Mischung. Und Spaß machte das der Sngerin, der Band und dem Publikum - eine gute Chemie. Eine echter Gimmick war die Country-Version von "I Was Made For Loving You" von Kiss am Ende des Konzertes, für das die Roadies sich als Dankeschön an Maria Band ein schönes Finale ausdacht hatten. Mit einem gezielten Kanonenschuss tauchten sie die Bühne in rote Rosenblätter.


Mena-Fans können sich schon mal den nächsten Konzerttermin mit ihrer jungen Heldin notieren. Am 1. April kommt sie ins Capitol nach Offenbach, eine Location wie geaschaffen für diesen Act.


Anzeige
Anzeige

Mehr Stadtleben-News

Anzeige
Anzeige

Ausgeh-Tipps

 
Anzeige
Anzeige

Kalender

Anzeige