Nach langer Abstinenz meldete sich Manu Chao in diesem Jahr doppelt zurück. Nachdem bereits im September das neue Album „La Radiolina“ veröffentlicht wurde, war der französische Weltmusiker gestern in der Jahrhunderthalle, um seinen Fans mal wieder ein sagenhaftes Live-Erlebnis zu spendieren.
Zunächst kam allerdings der „Special Guest“ auf die Bühne. Es handelte sich um die „Microphone Mafia“ aus Köln. Sie präsentierten Multi-Kulti-Hip-Hop. Erinnerte alles an Freundeskreis, nur schlechter. Die Ansagen, die zwischen den Liedern gemacht wurden hatten unfreiwillig etwas komisches. Ganz groß war eine Gruppe, die während die Beats aus den Boxen dröhnten „Stein, Schere, Papier“ spielten. Die Band gab sich Mühe, keine Frage, doch so wirklich warm wurde sie mit dem Frankfurter Publikum nicht. Auch das Ende war eher spaßig. „Ok, die nächste Nummer ...“. Aus dem Publikum kamen nun lauter „Manu, Manu“-Rufe, sie wollten endlich ihren Star sehen. „Wir verabschieden uns Frankfurt, tschau“ und schon war die „Microphone Mafia“ etwas konfus von der Bühne verschwunden.
Nach einer kurzen Wartezeit enterte zunächst das Radio Bemba Soundsystem die Bühne um bereits jetzt ordentlich loszurocken. Und dann rannte Manu Chao auf die Bühne, mit schickem roten Stirnband. Zu hören gab es natürlich auch Songs aus „La Radiolina“ aber erfreulicher war, dass auch bekannte Lieder aus den anderen Alben zum Besten gegeben wurde. Der Mix aus Reggae, der sich dann in schnellen Punkrock verwandelte war vortrefflich und jeder im Saal bewegte sich zu den Klängen dieses Ausnahmekünstlers. Und das alles von erster Minute an! Musikalisch war es ein hervorragendes Konzert und das in der Jahrhunderthalle. Daher auch ein Lob an die Tontechniker.
Alles in allem ging das Konzert von Manu Chao und seinen Jungs 2 Stunden lang und es kam kein einziges Mal Langeweile auf. Und Manu Chaos Aussage (nachzulesen im JOURNAL FRANKFURT, Ausgabe 22), dass „La Radiolina“ das Mittelding zwischen den letzten Studioalben und dem, was live auf der Bühne passiert kann ich auch nun vollends bestätigen. Ein unglaubliches Konzerthighlight!