In Zeiten der Kita-Streiks können Eltern aufblicken – zumindest mittelfristig betrachtet. Der Magistrat der Stadt Frankfurt hat nun entschieden, die betriebliche Kinderbetreuung maßgeblich zu fördern. Hintergrund des Beschlusses ist ein Gesetz, das ab dem Jahr 2013 allen unter Dreijährigen einen Rechtsanspruch auf Betreuung garantieren soll. Um die dazu 5.000 benötigten Betreuungsplätze in Frankfurt zu schaffen, will die Stadt 25 Prozent der neuen Betreuungsmöglichkeiten in Betrieben umsetzen. „Mit dem jetzigen Beschluss kommen wir der Herkules-Aufgabe, den Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz abzusichern, einen guten Schritt näher", so Bürgermeisterin Jutta Ebeling (Grüne).
Zur Umsetzung werden die Förderbedingungen deutlich gelockert, sodass die betrieblichen Zuschüsse steigen können. So sollen die Betriebe 100 Prozent der Betreuungskosten aller Kinder erstattet bekommen, wenn sie mindestens 25 Prozent der Kinder aus dem jeweiligen Stadtteil aufnehmen. Die Mietkosten für die Einrichtung tragen die Betriebe. Kosten für Umbauten, etwa der sanitären Anlagen, werden für Kinder unter drei Jahren vom Bund finanziert. Die Stadt dagegen beteiligt sich mit 50 Prozent bei Investitionen für Kindergarten-Kinder. Bei diesem Förder-Modell der betrieblichen Betreuung zahlt die Stadt für einen Kindergartenplatz 600 Euro und für einen "Unter-Dreijährigen-Platz" 935 Euro. Dadurch ergeben sich Mehrkosten von 1,1 Millionen Euro im Jahr.