Die Deutsche Lufthansa AG will ihren Gürtel enger schnallen. Milliarden sollen nicht nur in der Passagiersparte der größten Fluggesellschaft Europas eingespart werden, nun sollen auch in der Zentrale bis zum Jahr 2012 rund 15 Prozent der Personalkosten zusammengestrichen werden. 5 Prozent jährlich will man einsparen, was nicht zwingend mit einem Stellenabbau verbunden sein müsse, verkündete ein Unternehmenssprecher. Es sei aber denkbar, dass auf Gehaltsteile verzichtet werden müsse oder es unbezahlte Mehrarbeit gäbe. Wie viele Stellen von den Sparmaßnahmen betroffen seien, wurde nicht vermeldet. Lufthansa-Vorstand Stefan Lauer hatte zuvor betont, dass man wo möglich ohne Entlassungen auskommen wolle. Die Wirtschaftskrise hat auch vor der Luftfahrtsbranche keinen Halt gemacht. Zuletzt waren bei Lufthansa die Passagierzahlen und die Erlöse pro Passagier zurückgegangen. Fünf Prozent weniger Kunden und ein um 20 Prozent geschrumpfter Verdienst, sei zu beklagen, so Lauer. Die Hoffnung ruht nun auf dem Ende der Krise, bei dem dann vielleicht auch wieder Kunden im Langstreckengeschäft zurück gewonnen werden. Innerhalb Europas stellt sich die Airline jedoch auf ein verändertes Kundenverhalten ein: Geschäftskunden nutzen aus Kostengründen eher günstigere Luftfahrtsgesellschaften. Die als zu teuer kritisierte Übernahme der Austrian Airlines jedoch stößt gegen Kritik, gegen die sich der Vorstand erwehren muss. Wenn sich der Erwerb nicht lohnen würde, hätten wir ihn nicht gemacht, rechtfertigt sich Lauer. Aber auch bei der österreichischen Fluglinie werde ein härterer Sparkurs gefahren, denn bis die Lufthansa mit der neuen Tochterfirma de facto Geld verdiene, werde es noch eine Weile dauern.