Kurz vor der Schließung

Licht und Schatten im DialogMuseum

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Wie sieht der Ausstellungsraum eigentlich aus? – Diese Frage stellen die Besucher des DialogMuseums den Mitarbeitern häufig. Bis Ende des Jahres bringt das Museum etwas Licht ins Dunkel. Es ist eine der letzten Gelegenheiten, das Museum zu besuchen, bevor es schließt.

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Es ist ungewöhnlich, ein Museum zu besuchen, und hinterher dennoch nicht zu wissen, wie die Räumlichkeiten aussehen. Genau das ist im DialogMuseum seit 13 Jahren an der Tagesordnung. Die Besucher sind mit einem Blindenstock in den Räumen unterwegs und auf ihre Sinne sowie die Hilfe der sehbehinderten Mitarbeiter angewiesen, die durch die Ausstellung führen. „Wie sieht es im Dunkeln eigentlich aus?“, ist daher eine der am häufigsten gestellten Fragen der Besucher – und ein gut behütetes Geheimnis. Das Licht wird in den Räumen nämlich nie angeknipst. Die neueste Aktion des Museums soll dennoch dem Wunsch der Besucher nachkommen: Ab dem 6. November sind im beleuchteten Foyer mehrere Fotos von Exponaten aus der Ausstellung zu sehen, die Bilder wechseln wöchentlich. Die Besucher sind aufgefordert, sich diese Gegenstände einzuprägen und in den Räumen des Museums zu finden – nur mithilfe des Tastsinnes und im Dialog mit den blinden und sehbehinderten Guides. Wer sich erfolgreich durch die Ausstellung tastet, darf sich anschließend in der museumseigenen DunkelBar über eine kleine Überraschung freuen.

Museum sucht neue Bleibe
Die Aktion wird eine der letzten im DialogMuseum sein. Zum Jahresende schließt das Haus in der Hanauer Landstraße 145; am Samstag, den 22. Dezember wird das Museum zum letzten Mal geöffnet sein. Überlegungen dazu gab es bereits seit 2017, das JOURNAL FRANKFURT berichtete damals über die Suche nach einer neuen Örtlichkeit. „Eine Schließung ist jetzt nicht mehr abzuwenden“, teilte das Museum Anfang November mit. Ausschlaggebender Punkt bleibt die Finanzierung. „Wann und ob es weiter geht, ist noch immer unsicher“, heißt es weiter. Die Macher des Museums um Geschäftsführerin Klara Kletzka führen zwar „konstruktive Gespräche“ mit der Stadt Frankfurt. Eine Lösung, „die für das Museum dauerhaft finanzierbar ist“, sei aber noch nicht in Sicht. Noch hofft das Museum, dass nur eine mehrmonatige Unterbrechung bevorsteht, und das Haus an einem anderen Ort mitten in der Stadt wiedereröffnen kann.

>> Spot an! /Dialog im Dunkeln, DialogMuseum, Hanauer Landstraße 145, eine telefonische Reservierung über 069-90432144 oder dialogmuseum.de ist erforderlich


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