Kritik an Römerkoalition

Seebrücke Frankfurt: 20 000 für Seenotrettung ist zu wenig

Favorisieren Teilen Teilen

Die Seebrücke Frankfurt ruft zu einer Kundgebung am kommenden Donnerstag auf. Die Stadt soll eine dauerhafte Kooperation mit einer Organisation der zivilen Seenotrettung eingehen.

Sinem Koyuncu /

Die Seebrücke Frankfurt ruft zu einer Kundgebung am 20. Juli, dem Weltflüchtlingstag, auf den Paulsplatz. Unter dem Motto „Schiff ahoi! Frankfurt hat Platz!“ fordern die Initiatoren die Stadt dazu auf, in eine dauerhafte Kooperation mit einer Organisation der zivilen Seenotrettung zu treten. Frankfurt soll damit sowohl materiell als auch politisch deutliche Zeichen gegen das „Sterbenlassen im Mittelmeer“ setzen, heißt es in der Mitteilung.

Laut Seebrücke stoßen die Initiatorinnen und Initiatoren auf große Zustimmung zu dieser Forderung. Nicht nur Einzelpersonen zeigen sich solidarisch, sondern auch Organisationen. Eine Petition an die Stadt wurde unter anderem von der Kommunalen Ausländer:innen Vertretung (KAV) unterzeichnet.

20 000 Euro sind zu wenig

Die Römerkoalition hat für die Seenotrettung bereits 20 000 Euro bereitgestellt, doch die Aktivistinnen und Aktivisten empfinden dies als unzureichend. „Auch wenn jeder Beitrag gebraucht wird, so sind diese 20 000 Euro für eine reiche Stadt wie Frankfurt viel zu gering. Ein einziger Rettungseinsatz eines kleineren Schiffes kostet rund 50 000 Euro, jährlich fallen allein für ein solches Schiff mehrere hunderttausend Euro an“, erklären die Aktivistinnen und Aktivisten.

Am Donnerstag wird das Haushaltsjahr 2023 beschlossen

Am kommenden Donnerstag will die Stadtverordnetenversammlung den Frankfurter Haushalt für das Haushaltsjahr 2023 beschließen. Die Seebrücke Frankfurt will die Versammlung auf dem Paulsplatz zeitgleich veranstalten. Los geht es um 15.30 Uhr und dauert bis 20 Uhr. „Frankfurt hat sich vor über zwei Jahren zur sicheren Hafenstadt erklärt, tut aber seitdem viel zu wenig. Lasst uns vor Ort zusammen für eine dauerhafte und starke finanzielle und politische Unterstützung der Seenotrettung durch die Stadt eintreten“, so die Seebrücke Frankfurt.

Frankfurt ein „sicherer Hafen“?

Für die gleiche Forderung hat die Seebrücke Frankfurt bereits im vergangenen Monat zu einer Kundgebung aufgerufen. In einem Interview mit dem JOURNAL FRANKFURT erklärt Stefan Kussauer von der Seebrücke, weshalb 20 000 Euro unzureichend seien und warum Frankfurt kein „sicherer Hafen“ sei, wie es sich selbst per Beschluss seit 2021 auf die Fahne schreibt.

Sinem Koyuncu
Sinem Koyuncu
Jahrgang 1996, Studium der Politikwissenschaft an der Goethe-Universität, seit Oktober 2021 beim Journal Frankfurt.
Mehr von Sinem Koyuncu >

Anzeige
Anzeige

Mehr Stadtleben-News

Anzeige
Anzeige

Ausgeh-Tipps

 
Anzeige
Anzeige

Kalender

Anzeige