Konsequenzen des Skandals

AWO-Präsidium tritt zurück

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Das AWO-Präsidium Frankfurt zieht Konsequenzen aus den Skandalen der vergangenen Wochen und tritt zurück. Alle Mitglieder stellen mit sofortiger Wirkung ihre Ämter zur Verfügung. Die Kreiskonferenz wird im Januar ein neues Präsidium wählen.

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Auf der gestrigen Sitzung hat die AWO den Rücktritt des Präsidiums beschlossen. Damit stellen alle Mitglieder des ehrenamtlichen Präsidiums des AWO-Kreisverbands ihre Ämter mit sofortiger Wirkung zur Verfügung. Am 18. Januar 2020 sollen Neuwahlen stattfinden. Das neue Präsidium soll für eine Übergangszeit bis zum 31.12.2020 gewählt werden und zur Aufgabe haben, „den hauptamtlichen Vorstand, insbesondere bei der Aufklärung der im Raum stehenden Vorwürfe, zu begleiten und zu kontrollieren“, so Pressesprecher der AWO Johannes Frass.

Um dem Vorwurf, warum der Rücktritt so spät erfolgte, vorweg zu nehmen, heißt es in der Pressemitteilung der AWO: „Es wäre niemandem, am allerwenigsten der AWO, geholfen gewesen, die Arbeit aufgrund lautstarker Rücktrittsforderungen Dritter einfach „hinzuwerfen“. Wir haben, im Rahmen unserer Möglichkeiten in den letzten Tagen und Wochen verantwortungsbewusst, kollegial und vor allen Dingen geordnet zahlreiche Maßnahmen eingeleitet.“ Man habe mehrere Prüfungen eingeleitet, darunter die Beauftragung von Michael Bierle von PWC als Compliance-Officer, der am heutigen Freitag seine Arbeit aufgenommen habe. Dieser soll „Richtlinien entwickeln, die künftig mögliches Fehlverhalten bereits im Ansatz verhindern“.

Weiterhin appelliert die AWO Frankfurt an den Bundesverband, die erforderlichen Prüfungen und Veränderungen „kollegial und solidarisch“ zu unterstützen. Gemeinsames Ziel müsse die Wiederherstellung der Glaubwürdigkeit sein. „Zweifelsohne sind im Kreisverband Frankfurt Fehler gemacht worden. Nach allem, was wir bis jetzt wissen, haben einzelne Personen, denen wir in der Vergangenheit vertrauten, wohl Maß und Mitte verloren“, so Frass. Er bedauere, dass die Vorwürfe die tägliche Arbeit der engagierten Menschen bei der AWO überschatteten. Man hoffe, dass „Medien und Gesellschaft wahrnehmen, dass die AWO mit all ihren sozialen Einrichtungen in Frankfurt unverzichtbar bleibt“.


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