Klimaschutz als Wirtschaftsmotor

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jan-otto weber /

Die Wirtschaftskrise als Chance nutzen, diese aus der Not geborene Forderung wird in den letzten Tagen in den Medien immer lauter. Prominent wurde etwa der Übernahmeversuch der Bonner Energieexperten Solarworld gegenüber dem Autobauer Opel verhandelt. In Berlin startete ein Großversuch von BMW und Vattenfall mit 50 Elektroautos der Marke Mini. Claudia Kempfert vom deutschen Institut für Wirtschaftsforschung sieht in der Entwicklung ökologischer Technologien einen Wirtschaftsmotor zur mittel- und langfristigen Überwindung der Wirtschaftskrise. Im ARD-Morgenmagazin sagte Kempfert, der technologische Wandel müsse von den Banken bis zur Landwirtschaft durch alle Sektoren gehen. Sie sieht Deutschland auf Grund seiner guten Ingenieure in diesem Wettbewerb gut aufgestellt.

Auch in Frankfurt entwickeln sich derzeit interessante wirtschaftsökologische Projekte. Mit der Vortragsreihe „Come Closer“ wollen die Designerinnen Ulrike Schneider und Cornelia Dollacker (Foto) ab Januar in den Räumen der basis Frankfurt e.V. in der Gutleutstraße ein Forum zur Nachhaltigkeit etablieren. Ansprechen wollen sie vor allem Unternehmen und Designer, aber auch Experten aus Forschung und Lehre. „Designer bilden die Schnittstelle zwischen Unternehmen und Verbrauchern“, erklärt Schneider im Gespräch mit dem JOURNAL FRANKFURT den Ansatz des Forums (siehe aktuelle Ausgabe). „Sie haben Einfluss auf Auswahl und Verarbeitung von Materialien. Unternehmer und Designer aber auch Lehrende können in ihrem täglichen Denken und Tun Nachhaltigkeit fördern.“

Dass ganzheitliches Handeln auch wirtschaftlich ist, zeigte kürzlich die Messe Nutec, die erstmals in Frankfurt stattfand. Ihr Begründer Michael Braungart fokussiert mit seinem Cradle to Cradle-Design Materialien und Produktionswege, die eine minimale Rohstoff-Nutzung in geschlossenen Kreisläufen erlauben. Produkte wie Windeln oder T-Shirts werden komplett biologisch abbaubar hergestellt. Waschmaschinen bestehen nicht mehr aus 250 verschiedenen sondern nur noch aus fünf wiederverwertbar Kunststoffen. Ein Konzept, das weit über Recycling hinausgeht, wie Braungart als einer der Experten im Forum „Come Closer“ erläutern wird.

Die Vortragsreihe beginnt am 15. Januar: Ursula Tischner von der Desingnagentur econcept spricht über nachhaltiges Design jenseits von Müsli und Hippie Ästhetik.

Foto: Dirk Ostermeier

Homepage ab Dezember:


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