Sie sehen ja sehr niedlich aus, die drei Kirk-Dikdiks, das sind Zwergantilopen, die nun in unmittelbarer Nachbarschaft zum Borgori-Wald leben und bald durch die Außenanlage der Gorillas streifen werden.
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Das Männchen und die zwei Weibchen sind, ganz wie für die Zwergantilopenart Dikdik üblich, noch ziemlich scheu. Die neuen Bewohner des Frankfurter Zoos verbergen sich gern im üppigen Bewuchs des Geheges, so dass die Besucher etwas Geduld brauchen, um die auch Zwergrüssel- oder Windspielantilopen genannten Tiere zu sehen.
Sie wiegen nicht mehr als sieben Kilogramm und sind nur 40 Zentimeter hoch: Dikdiks gehören zu den kleinsten Hornträgern. „Zwergrüssel-Dikdiks besitzen eine stark verlängerte rüsselartige Nase – eine Anpassung an die hohen Temperaturen in ihrem Lebensraum. Der mit einer Schleimhaut überzogene Nasenraum wird auf diese Weise vergrößert. Bei der Atmung wird das warme Blut in den stark durchbluteten Schleimhäuten durch den Luftstrom gekühlt – so entsteht eine gute Thermoregulation“, erklärt Zoodirektor Manfred Niekisch.
Aus Hannover stammt der einjährige Bock Paul, die beiden jeweils elf Monate alten Weibchen kamen aus Antwerpen und Leipzig nach Frankfurt. Normalerweise leben Dikdiks paarweise, sind aber verhaltensbiologisch unter bestimmten ökologischen Bedingungen auch in der Lage kleine sogenannte „Revierharems“ zu bilden. „Erwachsene Tiere begrenzen ihre Territorien durch Dungplätze sowie mit Hilfe eines teerartigen Duftsekrets der Voraugendrüsen, das an Zweigspitzen gerieben wird. Bei Bedarf verteidigen sie ihr Revier auch vehement gegen andere Dikdiks“, erklärt Niekisch.
In Afrika leben zwei voneinander getrennte Kirk-Dikdik-Populationen: Zum einen findet man sie im nordöstlichen Afrika, wo auch andere Dikdik-Arten vorkommen, zum anderen sind sie in Namibia heimisch. Dikdiks gelten derzeit aber nicht als gefährdet. Es gibt derzeit rund eine Million oder mehr Tiere. In dichter besiedelten Gebieten nehmen die Bestände ab, aber das Verbreitungsgebiet umfasst auch zahlreiche Schutzgebiete.