Der Verleger KD Wolff will juristisch gegen die Einreisebehörde der USA vorgehen. Diese hatte ihm in der vergangenen Woche die Einreise verwehrt. Angekommen am JFK-Airport in New York wurde der 66-Jährige von den Behörden aufgehalten und nach fast vierstündigem Verhör wieder in den Flieger zurück nach Frankfurt gesetzt. Begründung: Sein Visum sei schon seit 2003 nicht mehr gültig. Wolff ist überzeugt, dass dies mit seiner politischen Vergangenheit zusammenhängt.
KD Wolff war einst Kopf des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes (SDS) und Gründer des Black Panther Solidaritätskommitees. Als solcher hatte er damals gute Verbindungen zur afro-amerikanischen Bürgerrechtsbewegung, weswegen er nun auch als Experte zu einer entsprechenden Konferenz am Vassar College eingeladen war.
Warum das Visum zurückgezogen wurde ist nicht klar. In New York bekam Wolff dazu keine Auskunft: „Vielmehr musste ich mir anhören, allein meine kriminelle Handlung, ohne gültiges Visum reisen zu wollen, führe zu einem fünfjährigen Einreiseverbot“, so der Inhaber des Frankfurter Stroemfeld Verlags lakonisch.
Das US-Generalkonsulat in Frankfurt will ebenfalls keine Auskunft geben: über Einzelfälle dürften generell keine Aussagen gemacht werden, „auch nicht, wenn es sich um bekannte Persönlichkeiten handelt“, sagt Pressesprecher Wieland Wagner.
Die Einreise in die USA war KD Wolff schon einmal für 18 Jahre verboten worden, nachdem er 1969 vor dem US-Senat einen Abgeordneten als „rassistischen Banditen“ bezeichnet hatte. Seit 1988 besaß er jedoch ein gültiges Visum und war seitdem auch mehrere Male in den USA gewesen. Von der Aufhebung des Visums hörte er seiner Aussage nach am New Yorker Flughafen zum ersten Mal.
Wolffs Anwälte werden sich nun der Sache annehmen. Ob er allerdings als Sieger oder Verlierer aus dem Verfahren gehen wird, das ist für Wolff nur noch eine Frage des Prinzips, denn in die USA, „da will ich jetzt überhaupt nicht mehr hin.“