Ein neues inklusives Tanzprojekt will Menschen mit und ohne Behinderung zusammenbringen und mit der Geschichte der Arche Noah darauf hinweisen, wie wichtig ein Miteinander in der heutigen Zeit ist. Am 22. Mai ist die Aufführung im HR-Sendesaal.
Elena Zompi /
Zusammen das Miteinander fördern – das ist das Ziel des inklusiven Tanzprojektes „Die Arche Noah – Gemeinsam die Welt bewegen“ der Lorenz Stiftung und des HR-Sinfonieorchesters in Zusammenarbeit mit dem Evangelischen Verein für Innere Mission in Nassau (EVIM). Das Thema der Arche Noah wird in der Choreographie aufgegriffen. Die Tänzer stellen die einzelnen Tiere nach. Das Thema der Arche Noah soll auf heutige gesellschaftliche Probleme hinweisen. Die Tiere halten dem Menschen dabei den Spiegel vor und sollen zeigen, dass wir nur miteinander diese Probleme lösen können, erklärt Heinz-Jürgen Lorenz, Initiator der Lorenz Stiftung. Die etwa 150 Tänzer setzen sich aus Menschen mit Beeinträchtigung aus allen Einrichtungen der EVIM Behindertenhilfe und Schülern aus unterschiedlichen Frankfurter Schulen zusammen. Unterstützt wird das Projekt von der Taunus Sparkasse und dem Sparkassen- und Giroverband Hessen-Thüringen.
„Die Idee hinter dem Projekt ist, den Kindern zu zeigen, was alles möglich ist, was sie gemeinsam erreichen können und dass es auch egal ist, ob sie vielleicht im Rollstuhl sitzen oder nicht sprechen können“, sagt Gloria Drebes, Koordinatorin der Lorenz Stiftung. Der Mann, der dies möglich macht, ist Miguel Angel Zermeño – der Choreograph des Projekts. Energisch und voller Elan steht er am Rand der Probebühne und sorgt dafür, dass die Kinder zur richtigen Zeit am richtigen Ort stehen. Das allein ist schon eine Aufgabe für sich, bei dem Durcheinander, das angesichts der Aufregung der Kinder herrscht. Doch eine viel größere Aufgabe ist es, die Kinder an das Tanzen heranzuführen und sie dabei immer wieder zu motivieren. Er schaffe es mit tanzpädagogischen Hilfsmitteln, die Kinder einzufangen und sie an das Tanzen heranzuführen, sodass es sich erstmal gar nicht wie Tanzen anfühlt. Im Fokus stehe erstmal nur, dass sie ihren Körper fühlen und spüren, was dieser alles kann, erklärt Drebes. „Miguel ist ein Geschenk für alle, die mit ihm arbeiten“, sagt Lorenz.
Der elfjährige Lukas von der Weißfrauenschule hatte sofort Lust, bei dem Projekt mitzumachen, auch wenn er es komisch findet zu tanzen, da er es nicht gewohnt sei. Doch nicht alle Kinder sind von Anfang an begeistert, erklärt Drebes. „Wir hatten einen Jungen dabei, der immer lieber Fußball spielen wollte.“ Aber auch dieser änderte seine Meinung. Als er sich den Arm gebrochen hat und nicht mehr am Projekt teilnehmen konnte, fand er es schade, da ihm das Projekt doch Spaß gemacht habe, sagt Drebes. Für die 24-jährige Julia ist es die erste Teilnahme an so einem Projekt. Sie hat besonders die Vielfalt und die Möglichkeit des Austausches zur Teilnahme bewogen. „Ich finde es schön, mal zu schauen, was andere Menschen können und sich auszutauschen. Ich glaube, wir können viel von den anderen lernen und die anderen können viel von uns lernen.“
>> „Die Arche Noah – Gemeinsam die Welt bewegen“, 22. Mai, HR-Sendesaal