Der Verkauf der Allianz-Tochter Dresdner Bank geht in die heiße Phase. Noch an diesem Wochenende wollen sich die Aufsichtsräte der Allianz und der Commerzbank zu außerordentlichen Sitzungen treffen, um die diffizile Bankenübernahme auf den Weg zu bringen und so neben der Deutschen Bank einen zweiten nationalen Champion zu formen.
Wie das Wirtschaftsportal manager-magazin berichtet, sind derzeit offenbar noch zwei Interessenten für die Dresdner Bank im Rennen: Die Commerzbank und das Pekinger Staatsinstitut China Development Bank. Da ein Verkauf der Dresdner Bank mit ihren vielen deutschen Privat- und mittelständischen Firmenkunden an die Chinesen jedoch auf politischen Widerstand aus Berlin stoße, gelte die Commerzbank um Vorstandschef Martin Blessing als eindeutiger Favorit.
Allerdings fehle der Commerzbank das nötige Kleingeld, um die Übernahme inklusive des Investmentarms Dresdner Kleinwort in einem Anlauf zu stemmen. Deshalb stehe eine Transaktion in „zwei Tranchen“ an: 51 Prozent der Anteile könnten demnach baldmöglichst an die Commerzbank gehen, die restlichen 49 Prozent im kommenden Jahr. Wegen nicht absehbarer Risiken durch die immer noch anhaltende Finanzkrise, gilt das Ratengeschäft jedoch als unsicher.
Was politisch gewollt ist, schürt bei Arbeitnehmervertretern Ängste vor Entlassungen. Neben den Überschneidungen beim Filialnetz dürften vor allem Synergien im Backoffice den Abbau von Tausenden Stellen zur Folge haben.