Unser Kolumnist Ptrk9000 hat ein vollgepacktes Wochenende hinter sich, und so endete die Woche fast wie sie begonnen hatte. Was er im Frankfurter Nachtleben alles erlebt hat, berichtet er hier.
//Patrick Neuntausend /
Schon am Dienstag ging es mit unserer Literaturrezensionsveranstaltung "Theke. Texte. Temperamente." in der Old Fashioned Bar weiter. Das Druckwerk "Anatomie der Wolken" stieß im Gegensatz zu "Leichen in Größenwahn" auf wenig Gegenliebe des Moderators Jannis Plastagias und auch des Peotry Slam - Experten Raban Lebeman, so daß die Lektorin Andrea Baron mit ihrer gegensätzlichen Einschätzung allein im Küstennebel stand. Literatur zieht keine Leute? Von wegen! Kaum hatten wir um 20 Uhr den Laden aufgeschlossen, war jeder Platz besetzt, aber unser Publikum ist da ja entspannt und nahm auch dankbar mit Kisten oder den Teppich als Sitzgelegenheit vorlieb, das ist auch so eine Sache, die ich bei unseren Besuchern so mag: Aufgeschlossen mit Interesse an Neuem ohne sich dabei zu verkrampfen. Sehr schön! Ich meine, wir machen das Anfang Dezember nochmal. Natürlich werde ich wieder ein paar Schallplatten beisteuern, damit das Ganze musikalisch nicht so trocken abläuft.
Freitags gig es ins Zoom, zum Konzert der Combo "Schnipo Schranke", die auszogen, um woanders ihr Glück zu machen. Hatte auch ganz gut geklappt, schliesslich sind sie mit Ihrer aktuellen LP "Satt" bei Buback Recdords in Hamburch unter Vertrag. An dem Tag hatte ich auch die "xwieraus" - Sendung bei Radio X moderiert und wollte noch schnell ein Interview mit den MusikerInnen machen, was aber wegen Soundcheck und so nicht geklappt hatte. Macht nix, das war ein Spitzenklassekonzert im Zoom, selten so gelacht. Absichtlich hatte ich mir nicht alle Lieder der aktuellen LP angehört, damit ich mich noch ein wenig auf dem Konzert überraschen lassen konnte. Ich bin vielleicht jetzt auch ein bißchen verliebt. In die Musik natürlich. Überrascht hatte mich auch Mittags übrigens, dass man die Buback - Sachen auf Vinyl im Freebase bekommt, hier schätzt man wohl nicht nur geschmackvolle elektronische Musik, scheint's.
Hinterher ging es noch in "Wir machen bald zu" - Keller, der "Einstürzende Neubauten" - Hacke's Alexander laß aus seinem aktuellen Buch "Krach - Verzerrte Erinnerungen", eine sehr lesenswerte Ansammlung von Anekdoten und Geschichten eines bewegten Musikerlebens, geschrieben von einem wirklich coolen Typen, wie ich hinterher feststellen durfte, als wir ein paar Sätze gewechselt hatten. Danach gab es noch Musik aus historischen Klapprechnern mit Blümer & Blümer, da hatten sich Yvette und der Direktor aber auch über jeden einzelnen Titel gefreut, schön war's.
Dann musste ich aber wieder zurück in den Elfenbeinturm, denn am nächsten Tag haben wir als "Vinylriders" mit 60s70s FunkSoul - Schallplatten das Tiefengrund unsicher gemacht, was auch recht zuverlässig auf Gegenliebe gestossen ist, aber das, liebe Mädchen und Buben, erzähle ich vielleicht ein andermal!