HWWI/Berenberg-Städteranking

Frankfurt hat seine Spitzenposition verloren

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Die Welle des Erfolgs verebbt anscheinend etwas: Beim aktuellen Städteranking zur Zukunftsfähigkeit in Deutschland musste Frankfurt seine bisherige Spitzenposition aufgeben und landete auf Platz 4. Was ist da los?

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Seit vier Jahren erscheint regelmäßig das Städteranking des Hamburgischen WeltWirtschaftsInstituts HWWI und Berenberg, das die Zukunftsaussichten 30 deutscher Städte berechnet. Zuletzt hatte Frankfurt dabei immer seine Spitzenposition sicher. Bis jetzt. Urplötzlich hat uns die immer zweitplatzierte Stadt München überholt und Frankfurt landet abgeschlagen auf dem vierten Platz. Dafür rückt Berlin nun auf den zweiten Platz, gefolgt von Leipzig auf Platz drei. Schlusslicht ist Chemnitz. Düstere Zukunftsaussichten für Frankfurt anscheinend.

„Die dynamische Entwicklung der Großstädte ist von großer Bedeutung, denn ihnen fällt die Rolle des Wachstumstreibers für ganze Regionen zu“, sagt Dr. Hans-Walter Peters von Berenberg. „Gute Zukunftsaussichten und Entwicklungsperspektiven haben Städte, die innovativen und wissensintensiven Branchen sowie hochqualifizierten Arbeitskräften hervorragende Standortbedingungen bieten und denen es gelingt, die Auswirkungen des demografischen Wandels zu minimieren.“ 

Die 30 Städte habe man hinsichtlich ihrer gegenwärtigen ökonomischen Leistungsfähigkeit, ihrer zukünftigen demografischen Entwicklungstendenzen sowie Standortfaktoren wie Bildung, Innovation, Internationalität und Erreichbarkeit untersucht. Dabei beeinflussen sich ökonomische und demografische Entwicklungen sowie Standortfaktoren angeblich gegenseitig. „Da hochqualifizierte Arbeitskräfte zum entscheidenden Engpassfaktor im Kampf um die Ansiedlung wissensintensiver Unternehmen werden können, ist die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit einer Stadt zunehmend davon abhängig, wie sich Städte bei dieser Beschäftigtengruppe gegenüber der Konkurrenz positionieren“, sagt Henning Vöpel von HWWI. 

München hat der Studie zufolge bei den Standortfaktoren, aber auch bei der Bevölkerungs- und Erwerbstätigenentwicklung die Nase vorn. „München hat weite Teile des Strukturwandels hin zu wissensintensiven Dienstleistungsbranchen und forschungsintensiver Industrien bereits vollzogen und gehört zu den herausragenden Wissensmetropolen“, so Vöpel. Mit 28,5 Prozent sei der Anteil der Arbeitnehmer mit Fach- und Hochschulabschluss so hoch wie in keiner anderen Stadt. München punkte auch als internationale Stadt: Der Anteil ausländischer Beschäftigter seit mit 17,8 Prozent am höchsten. „Die Zukunftsaussichten Münchens sind aufgrund der hohen Wissenskapazitäten und des erstklassigen Fachkräfteangebots in der Region positiv zu bewerten“, erläutert Peters.

Frankfurt hingegen habe sehr positive Standortausprägungen insbesondere in den Bereichen Internationalität, Erreichbarkeit sowie Bildung und Innovation vorzuweisen. Allerdings habe es Defizite beim Trend- und Demografieindex gegeben. So erreichte die Finanzmetropole nur Rang 15 bei der Erwerbstätigenentwicklung und Rang 24 bei der Entwicklung der Produktivität. Auch bei der prognostizierten Entwicklung der Bevölkerung und der Erwerbstätigkeit liegt Frankfurt nur im Mittelfeld. Anscheinend allem Zuzugs der Bevölkerung zum trotz.


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