„Das Besucherzentrum soll zeigen, dass Forschung und Entdecken Spaß machen“, so Wissenschaftsminister Udo Corts bei der Enthüllung des Bauschilds für das Projekt an der einzigen deutschen Weltnaturerbestätte. Bisher haben mehr schon als 100.000 Besucher die Grube Messel besichtigt, die am 9. Dezember 1995 von der UNESCO als Fossilienfundstätte in die Liste des Welterbes der Menschheit aufgenommen worden war.
Auch wenn das Bauschild schon steht: mit den eigentlichen Bauarbeiten soll erst im Mai 2008 begonnen werden - wenn es wieder warm ist. Zuvor wird im Frühjahr das Gelände geräumt. Die Fertigstellung des Gebäudes ist für Frühjahr 2009 geplant; im Anschluss daran erfolgt die Ausstattung.
Das rund fünf Millionen Euro teure Gebäude beruht gestalterisch auf der Schichtung des Ölschiefers: Der Besucher durchwandert diese Erdschichten sinnbildlich in einem einmaligen, für Messel konzipierten Raumgefüge, das keine Analogie zu herkömmlichen Gebäuden aufkommen lässt. Der Besucher soll den Alltag hinter sich lassen und sich bewusst als Teil der Erde fühlen. Auftakt und Ende des Rundgangs bildet ein Foyer mit Shop und Bistro. Das Gebäude bietet außerdem einen kombinierten Kino- und Veranstaltungsraum. Die Aussichtsplattform auf dem Dach eröffnet einen Panoramablick auf die Grube Messel.
Die Raumstruktur fügt sich in die Schichtung des Ölschiefers ein und gliedert sie, ähnlich einer bizarren versteinerten Landschaft, mit raumgroßen Einbauten. Die einzelnen Räume sind verschiedenen Themen gewidmet, wie zum Beispiel Vulkanismus, Bohrkerne, Evolution, Schaupräparation, Schatzkammer. Eine virtuelle „Fahrt in die Tiefe“ lädt auf eine kaleidoskopische Zeitreise ein in die faszinierende Geologie der Grube Messel. Im Dschungel taucht der Besucher ein in eine sinnliche, schillernde Welt, die durch eine Vielfalt von Pflanzen und Tieren medial belebt wird.
Die Gestalttypologie des Gebäudes setzt sich in den Außenanlagen fort: Hier sind unterschiedliche Themengärten geplant wie Maarvulkanismus/Bohrung, Regenwald und Klima, Evolution und Bio-/ Geodiversität, ursprüngliche Pflanzenfamilien, Welten- und Expeditionsgarten.