In der Kaiserpassage wird sich in nächster Zeit viel ändern: Einige Läden müssen ausziehen, andere sollen einziehen. Zu den neuen Mietern gehört wohl auch die exklusive Supermarkt-Kette Tegut – das ruft Kritik hervor.
Christina Weber /
Die Gerüchteküche um die Erneuerung der Kaiserpassage brodelt schon seit vergangenem Herbst. Einige Mieter haben bereits ihre Kündigung erhalten – für andere ist die Zukunft noch ungewiss. Fest steht nur, der Besitzer, die DIC Asset AG, hat einiges geplant: Die Passage soll schöner und moderner werden. Noch laufen allerdings Gespräche mit der Stadt, daher könne noch nichts Konkretes über die Pläne gesagt werden, so DIC-Sprecher Thomas Pfaff.
Bei der Entwicklung des Konzepts ist auch die Initiative TAB involviert. Die hat es sich zum Ziel gemacht hat, die Taunusstraße mit Kunst und Gastronomie aufzuwerten. Bereits im Oktober verriet deren Sprecherin Monika Selke-Krüge, dass wohl ein Supermarkt in die Kaiserpassage einziehen soll. „Und kein Discounter“, gab sie an. Nun besagen Gerüchte, dass es sich hierbei um einen Tegut handeln soll. Die Wahl der Supermarkt-Kette ruft Kritik hervor, schließlich spricht sie eher eine kaufstarke Kundengruppe an.
Fotograf Ulrich Mattner, der auch etliche Führungen durchs Bahnhofsviertel anbietet, schreibt auf Facebook: „Es kommt also kein neuer Netto, kein Penny, kein Rewe, sondern ein Tegut - das zeigt, wohin der Hase im Bahnhofsviertel läuft. Das macht seitens der DIC und der Supermarkt-Kette auch Sinn, weil die Kundschaft für den Tegut allemal auf der Kaiserstraße als Laufkundschaft da ist. Im Viertel hat sich der Bewohner-Mix ja schon länger zu Gunsten Besserverdienender verändert.“ Die Multi-Kulti-Zeiten im Bahnhofsviertel seien wohl bald vorbei, so Mattner weiter. Die einzigen, die als Bremse gegen die fortschreitende Gentrifizierung wirken würden, seien die Drogenkranken und das Rotlicht. „Ohne diese beiden Gruppen wäre das Bahnhofsviertel längst ein reiner Luxusstadtteil“, schreibt Mattner.
Ob das Gerücht wirklich stimmt, wird man wohl erst in einigen Monaten erfahren. „Im ersten Halbjahr“ will die DIC über die Pläne informieren, so Pfaff. Wann genau, stehe noch nicht fest. „Momentan sind noch viele Gespräche im Fluss“, so der DIC-Sprecher.