35,5 Millionen Menschen weltweit sind mit HIV infiziert. Das Thema wird zwar oft tot geschwiegen, doch das ändert nichts an der Aktualität des Problems. Vier Millionen Neuinfektionen pro Jahr beweisen, dass weiterhin ein großer Aufklärungsbedarf über die Immunschwächekrankheit besteht. Daher veranstalten das Amt für Gesundheit, die AIDS-Hilfe sowie der Verein AIDS-Aufklärung vom 17. bis 18.9. im NordWestZentrum die Aktion „Frankfurt tut was!“
Insbesondere Jugendliche hätten oft falsche Vorstellungen über die Krankheit, so Thorsten Berschuck von der AIDS-Hilfe. „Die denken, sie nehmen ein paar bunte Pillen ein, dann können sie gut leben. Aber es ist ein ganz hartes Los.“ Denn nach wie vor ist die Krankheit unheilbar. Bei Früherkennung können Medikamente zwar inzwischen das Leben der Patienten bis zu dreißig Jahre verlängern, doch am Ende steht immer der Tod. „Vor allem haben die Medikamente erhebliche Nebenwirkungen“, ergänzt Dagmar Charrier von der AIDS-Aufklärung. Daher sei es unfassbar, dass viele junge Menschen so ahnungslos seien, meint die gesundheitspolitische Sprecherin der CDU-Fraktion, Margrit Weißbach: „Ich verstehe nicht, dass so viele aufgeklärte Eltern so überhaupt nichts an ihre Kinder weitergeben.“
Prävention ist also so wichtig wie eh und je. „Eigentlich wäre es kein Problem, die Krankheit auszurotten“ sagt René Gottschalk vom Amt für Gesundheit. Denn jeder kann problemlos verhindern, sich zu infizieren. Dennoch erkranken immer mehr Menschen. Die wichtigste Maßnahme im Kampf gegen AIDS sei daher, möglichst viele Menschen zu testen „Je mehr Test durchgeführt werden, desto mehr Neuinfektionen können wir verhindern“, so Charrier.
Die Aktionstage im NWZ sollen die Menschen sowohl für die Gefahren der Krankheit sensibilisieren als auch die Solidarität gegenüber den Betroffenen stärken. Mit detaillierten Informationen zu HIV und AIDS, persönlicher Beratung und jeder Menge Spiele wollen die Veranstalter vor allem junge Menschen ansprechen. Unter anderem kann ein Kondomführerschein abgelegt werden und die Teilnehmer können beim Online-Spiel “SaferSexpert“ ihr Wissen testen.