Vier Stunden nach der ersten Warnung ist die Gefahr in den westlichen Stadtteilen Griesheim und Nied vorbei, die Feuerwehr konnte nach einem Chemieunfall Entwarnung geben. In den frühen Morgenstunden waren im Industriepark Griesheim giftige Salzsäuredämpfe ausgetreten.
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Gegen vier Uhr dreißig heulten am Dienstagmorgen die Sirenen im Frankfurter Westen auf und weckten die Bewohner in Griesheim und Nied. Als Grund gaben Feuerwehr und Polizei einen Chemieunfall im Industriepark Griesheim an. Wie der Industriepark mitteilte, war um 4.04 Uhr eine Chemikalie aus dem Tank eines Lastwagens ausgetreten. Dabei handelte es sich um Salzsäuredämpfe. Die Anwohner wurden gebeten, vorsorglich die Türen und Fenster geschlossen zu halten und den betroffenen Bereich nicht zu betreten. Zudem sollten die Anwohner ihre Lüftungs- und Klimageräte abschalten. Auf dem Kurznachrichtendienst Twitter veröffentlichten die Einsatzkräfte gegen halb sechs Uhr eine Karte des Gebiets.
Da es zu Problem mit der Darstellung kommt, hier eine statische Karte des Warnbereichs. pic.twitter.com/QribH7KFKk
Aus Sicherheitsgründen wurden die Straßen in die beiden Stadtteile vorübergehend für den Verkehr gesperrt. Auch der öffentliche Nahverkehr war betroffen, wie die Verkehrsgesellschaft Frankfurt (VGF) mitteilte: Die S-Bahnen der Linien S1 und S2 fuhren zeitweise nicht die Haltestellen in Griesheim und Nied an, auch Busse und Straßenbahnen wurden umgeleitet. Um kurz nach acht Uhr konnte die Feuerwehr Entwarnung geben und die Lage im Industriepark als stabil bezeichnen. Den Einsatzkräften war es gelungen, den Austritt der Chemikalie zu stoppen. Dafür benutzte die Feuerwehr einen Wasserschleier, um den Stoff niederzuschlagen und das Wasser in einem Behälter aufzufangen.
Wie der Industriepark mitteilte, sind Salzsäuredämpfe beim Einatmen giftig und können in höherer Konzentration zu Verätzungen der Haut und schweren Augenschäden führen. "Bei allen Messungen lagen die Ergebnisse unterhalb der Nachweisgrenze, so dass zu keiner Zeit die Gefahr einer gesundheitlichen Gefährdung für die Bevölkerung bestand", heißt es in einer offiziellen Information der Firma WeylChem aus dem Industriepark.