Fortgeschriebener Schulentwicklungsplan

Frankfurt braucht 20 zusätzliche Schulen

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Jährlich wächst Frankfurt um 15.000 Einwohner und diese Entwicklung macht sich auch bei den Schülerzahlen bemerkbar. Bis zum Jahr 2023 werden 12.000 zusätzliche Schüler einen Lehrort brauchen, es fehlen 20 Schulen.

Nicole Brevoord /

Es lag über lange Jahre einiges im Argen im Frankfurter Schulwesen. Einerseits hat man dringend nötige Sanierungsmaßnahmen an den bestehenden, vor sich hin gammelnden Schulen verschleppt, andererseits plante man an dem tatsächlichen Bedarf an Schulen vorbei. Das soll mit der regelmäßigen Fortschreibung des integrierten Schulentwicklungsplan nicht mehr passieren. Dennoch: Es gibt immer noch unglaublich viel zu tun, schon allein weil die Einwohnerzahl Frankfurt stetig steigt und somit auch die Zahl der schulpflichtigen Kinder. Am Dienstag hat Bildungsdezernentin Sylvia Weber (SPD) eine Prognose für die Zeit bis 2023 abgegeben. Das Resultat: Es fehlen 20 Schulen.

Bis zum Jahr 2030 werden in Frankfurt aktuellen Hochrechnungen zufolge 810.085 Menschen leben. Monatlich kommen 1300 Neubürger hinzu. Dementsprechend mangelt es nicht nur an Wohnungen, sondern auch an Schulplätzen. Bis zum Jahr 2023/4 soll die Schülerzahl um 19 Prozent auf dann 73.000 Schüler ansteigen und darauf muss die Stadt reagieren. „Bei der jährlichen Fortschreibung des Schulentwicklungsplans handelt es sich um einen Entwurf, der in Beratungen geht“, sagt Weber. Zunächst würden regionalen Planungswerkstätten vor Ort damit befasst und auch Gremien wie die Stadtelternbeiräte würden involviert. Erst dann hätten der Magistrat und die Stadtverordnetenverssammlung darüber zu befinden. Sämtliche Daten seien also die Grundlage für die weitere Diskussion. Der Zuzug und die hohe Geburtenrate seien die Herausforderung. Mit der Gründung des Amts für Bau und Immobilien (ABI) sowie mit Verfahrensabkürzungen wolle man den Bau der Schulen beschleunigen. Es gebe auch ein Projektteam, das damit befasst sei und man bemühe sich, bei der Planung neuer Wohngebiete schon frühzeitig an die Errichtung von Schulen zu denken. „Wir haben keine andere Wahl als die Schulen zu bauen, darin besteht innerhalb der Koalition Konsens“, sagt Sylvia Weber.

So seien derzeit die Errichtung von jeweils einer vierzügigen Grundschule Am Römerhof, an der Bebauung südlich der Rödelheimer Landstraße sowie auf dem Schulcampus Westend in Planung, wünschenswert sei ferne die Errichtung einer vierzügigen Grundschule als Nachverdichtung der Platensiedlung und am Riedberg. Desweiteren wäre der Bau einer sechszügigen IGS im Norden, die Errichtung eines sechszügigen Gymnasiums sowie die Errichtung einer sechszügigen gymnasialen Oberstufe an der KGS Niederrad ratsam. Zusammen mit den schon in der konkreten Planung und im Bau befindlichen Schulen kommt man dann auf insgesamt 20 Bildungseinrichtungen, die bis 2023 entstehen sollten, um keinen Engpass zu bekommen. Um das Problem des derzeitigen Lehrermangels wird sich zumindest nicht das Bildungsdezernat Gedanken machen müssen, das ist Sache des Kultusministeriums.

Mitarbeiter des Bildungsdezernats haben sich auf eine Reise begeben, etwa nach Amsterdam und nach Hamburg, um zu erkunden, wie man Schulen heutzutage noch bauen kann. Weber berichtet, dass es durchaus denkbar wäre, Schulhöfe an Grünflächen anzugliedern, Wohnungen über Schulen zu errichten oder Pausenhöfe auf dem Schuldach zu errichten. Beispiele dafür habe man unterwegs vorgefunden. Vielleicht kommen demnächst noch mehr Inspirationen, wenn die Schulbaumesse nach Frankfurt kommt.


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