In der Innenstadt tobte am zweiten Adventssamstag im wahrsten Sinne des Wortes der Mob. Die Zeil war voll mit Weihnachtsgeschenkekäufern - doch nirgendwo gab es so ein Gedränge wie vor der Zeil Galerie. Was war los? Drei junge Leute veranstalteten einen sogenannten Flashmob und verteilten Gratis-Umarmungen. Flashmobs sind Blitzaufläufe von Menschen, die sich zuvor im Internet verabredet haben und sich dann scheinbar spontan zu ungewöhnlichen Aktionen treffen. Und so sah man also die Frankfurterin Verena Roth (22, Foto links), den Informatikstudenten Hannes Korte (26, Foto Mitte)aus Bonn und die Frankfurterin Theresia Reichenbach (22, rechts) mit Plakaten auf der Zeil stehen. Die Rufe "Gratis-Umarmung" kamen gut an, teils stürmten die Passanten mit geöffneten Armen auf die drei los. Teils wurden die Spaziergänger auch etwas von den drei Umarmern überrümpelt und ließen sich die Umarmung dann doch gefallen. Hannes Korte erklärt, was ihm an seiner Umarmungsaktion gefällt: "Es macht unglaublich Spaß. Viele wollen gerne umarmt werden, trauen sich aber nicht richtig. Andere schließen sich spontan unserer Aktion an." Gesehen hatte er die Umarmungskampagne zuerst im Fernsehen, bei Polylux. "Ich fand die Idee so witzig, das wollte ich auch machen", sagt er. In Internetforen fand er dann die richtige Gesellschaft. Mittlerweile war er schon bei Umarmungsaktionen in Köln und Braunschweig. "Demnächst stehe ich mit meinen Plakaten in Hamburg". Der ursprüngliche Initiator der Umarmungskampagne ist der Australier Juan Mann (www.freehugscampaign.org). Bei You Tube finden sich bereits Videos zu Umarmungsaktionen aus der ganzen Welt; jetzt ist die Bewegung also auch in Frankfurt angekommen. Sie haben die Aktion verpasst? Keine Sorge! Denn am kommenden Samstag, also den 16.12., ist der deutschlandweite Umarmungstag. Da stehen die Chancen gut, auch in Frankfurt wieder einmal gratis umarmt zu werden. Gerade vor Weihnachten, dem Fest der Liebe, tut so eine Umarmung doch ganz gut. Aber für Hannes Korte steht fest: "Ich werde diese Aktionen auch noch nach Weihnachten weiter machen". Da kommt also endlich etwas Wärme in die kalte Stadt.