Um die Umsetzung ihrer Forderungen zu sichern, zeigen die Demonstrierenden von Fridays for Future Ausdauer: Am Freitag, den 2.8. um 15 Uhr geht es mit dem Fahrrad von der Bockenheimer Warte einmal quer durch die Stadt bis zum Willy-Brandt-Platz.
Saya Leinhos /
Eines haben die Schülerinnen und Schüler in den vergangenen Wochen deutlich gemacht: Ihr Streik für eine bessere Klimapolitik macht keine Sommerferien. Mit einer Swarming-Aktion blockierten sie Anfang Juli verschiedene Kreuzungen in der Innenstadt mehrere Minuten lang. Und auch jetzt wieder haben sich die Demonstrierenden etwas Neues überlegt: Mit dem Fahrrad soll es einmal durch Frankfurt gehen.
Am morgigen Freitag geht es an der Bockenheimer Warte los. Mit dem Rad geht es durch das Westend Süd und das Bahnhofsviertel bis zur Untermainbrücke. Der Weg führt weiter über die Alte Oper, durchs Nordend West bis zur Miquel-Adickesallee und weiter durchs Nordend Ost bis zur Alten Brücke, bis zum endgültigem Ziel, dem Willy-Brandt Platz. Besuch aus Schweden wird auch dabei sein: Janine O´Keeffe, die internationale Fridays For Future Managerin wird die Frankfurter Demonstrierenden begleiten. Mitzubringen sind Freundinnen und Freunde, ausreichend Wasser, Sonnencreme und natürlich ein Fahrrad.
Forderungen der Fridays for Future-Demonstrierenden
Am 28. Juni stellten die Fridays for Future in Frankfurt ihre Forderungen an die Frankfurter Politik im Senckenberg Museum vor. Auf ihrem fünfseitigen Positionspapier haben die jungen Aktivistinnen und Aktivisten ihre Forderungen konkretisiert. Im Mittelpunkt derer steht die Einhaltung des Pariser Abkommens aus dem Jahr 2016 und das 1,5-Grad-Ziel. Bis 2030 fordern sie eine hundertprozentige erneuerbare Energieversorgung sowie die sogenannte Nettonull. Die Nettonull bedeutet, dass nicht mehr Treibhausgase produziert werden als die Natur kompensieren kann.
Auch der Verkehr soll sich ändern: Die Stadt soll bis 2020 ein Konzept zu nachhaltigem und umweltschonendem Verkehr erarbeiten. Der motorisierte Individualverkehr soll bis 2025 aus der Innenstadt verschwinden, innerstädtische Parkplätze größtenteils in Grünflächen und Flächen für Fußgängerinnen und Fußgänger und Radfahrende umgewandelt und die Parkgebühren um 50 Prozent angehoben werden. Außerdem soll bis 2020 eine lückenlose Versorgung mit Ladestationen für E-Autos gewährleistet werden. Auch der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) soll ausgebaut werden und bis spätestens 2025 für alle Bürgerinnen und Bürger kostenfrei werden. Diese und viele weitere Forderungen wurden in Zusammenarbeit mit Scientists for Future Frankfurt erarbeitet und wissenschaftlich geprüft.
Dass die jungen Aktivistinnen und Aktivisten wohl nicht so schnell aufgeben werden, machten sie bereits bei der Vorstellung ihrer Forderung im Senckenberg Museum klar: „Wir werden erst aufhören, wenn ihr anfangt, etwas zu tun“, sagte die 16-jährige Helena Marschall damals.