Die Reparatur des Euro ist in vollem Gang – seit Beginn dieser Woche arbeiten Handwerker daran, die Euro-Skulptur am alten EZB-Standort zu erneuern. Mit dabei sind Jugendliche aus Frankreich.
Laura Roban /
Seit mittlerweile 13 Jahren steht die 350.000 Euro teure Euro-Skulptur des Künstlers Ottmar Hörl am alten EZB-Standort. All die Jahre haben Leuchtstoffröhren die Euro-Skulptur am Willy-Brandt-Platz erleuchtet. Nun wird die alte Technik durch moderne LEDs ausgetaucht, neue Sterne werden installiert – der Euro wird komplett saniert. Gezahlt wird die 60.000 Euro teure Renovierung vom gemeinnützigen Verein Frankfurter Kultur Komitee, der dafür Spenden sammelte. Die Sanierung soll dazu beitragen, den Euro „ins Herz junger Leute zu bringen“, wie Manfred Pohl, Gründer und Vorstandsvorsitzender des Frankfurter Kultur Komitees, am Donnerstag sagt.
So kommen die Helfer auch nicht nur aus Deutschland, sondern auch aus dem Nachbarland. Neben der Firma Mainlicht, die die Beleuchtung erneuert, arbeiten Schüler der Philipp-Holzmann-Schule an der 14 Meter hohen Skulptur und erhalten bei den Reinigungsarbeiten Unterstützung von französischen Jugendlichen von einer handwerklichen Partnerschule in Bordeaux, die in dieser Woche in Frankfurt sind. Handwerkskammerpräsident Bernd Ehinger schlägt vor, den Euro getreu dem Motto „Wir sind Handwerker. Wir können das“ komplett dem Handwerk zu überlassen.
Insgesamt sind es Jugendliche aus sieben Nationen, die sich an den Sanierungsarbeiten beteiligen .Hörl freut sich über dieses Engagement. Insgesamt sieht er die Renovierung als „positives Signal, ein Bekenntnis zur Identifikation mit Frankfurt und mit Europa.“ Es ist auch geplant, den Platz um die Skulptur im September zum Platz der europäischen Jugend zu erklären. Pohl betont, dass man nicht beabsichtige, den Willy-Brandt-Platz umzubenennen, sondern in einem kleinen Bereich die Länder des Euros zu würdigen und Frankfurt als Stadt der europäischen Jugend zu erhalten.
Als Pohl und Hörl zur tatsächlichen Baustelle hochfahren, ziehen sie die Folie vom ersten fertigen Stern ab. Die alten Sterne, die die Skulptur bisher schmückten, sollen versteigert werden, der Gewinn krebskranken Kindern zugutekommen. Zwei der zwölf Acrylglas-Sterne sind allerdings bereits dem Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig als Schenkung versprochen – „Es zeigt, dass der Euro nicht nur finanztechnisches Mittel ist, sondern Identität und Kultur besitzt, die von historischer Bedeutung ist“, sagt Pohl.