Erster elektrisch betriebener Linienbus Europas

Offenbach ist elektrisch mobil

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Der erste rein elektrisch betriebene Linienbus Europas fährt bis Mitte Dezember zur Probe in Offenbach. Nicht nur emissionsfrei, sondern auch völlig geräuschlos rollt der 12 Meter lange Bus von nun an über die Verbindung Mühlheim- Offenbach- Frankfurt.

ch /

Ab Heute fährt der erste rein elektrisch betriebene Linienbus Europas auf Offenbachs Straßen. Es ist ein Fahrzeug der Marke eCobus, das ganze 12 Meter lang ist. In den letzten zwei Jahren wurde an dem in Portugal gebauten Modell gebastelt. Nach umfassenden technischen Prüfungen, unter anderem auch der TÜV-Zulassung, wird er nun auf der Offenbacher Linie 103 fahren, die die Städte Mühlheim, Offenbach und Frankfurt miteinander verbindet. Zunächst einmal wird der eCobus bis zum 15. Dezember Probefahren, um seine Tauglichkeit für den öffentlichen Betrieb zu erproben und seine Beliebtheit bei den Offenbachern zu testen.

Da es sich bei diesem Linienbus um den ersten derart großen rein elektrischen Bus ganz Europas handelt, sind die Verantwortlichen des Offenbacher Verkehrs Bundes (OVB) „gleichzeitig gelassen und gespannt“, wie OVB-Geschäftsführer Volker Lampmann sagt. „Wir rechnen damit“, so Lampmann, „dass der Bus zuverlässig auf der Linie 103 fahren wird und sind zuversichtlich, dass wir unseren Fahrgästen mit dem Elektrobus einen guten und emissionsfreien Weg von Haltestelle zu Haltestelle anbieten können. Zugleich müssen wir auch schon jetzt um Verständnis werben: Der Elektrobus ist ein Pilotprojekt, seine Erprobung dient der Erkenntnis, welche technischen Herausforderungen noch bewältigt werden müssen und in welche Richtung die Hersteller weiter gehen sollten. Wir hoffen aber, dass technische Probleme weitestgehend ausbleiben.“

Für dieses Projekt musste nicht nur der Fahrplan verändert werden, sondern es gab auch Sonderschulungen für zehn Busfahrer und vier Mitarbeiter der hauseigenen Werkstatt, die den Bus nun fachgerecht fahren und warten können. Da der Busfahrer im Elektrobus in einer eigenen, abgetrennten Kabine sitzt, kann er weder Fahrkarten verkaufen noch Auskünfte an die Passagiere geben. Um diese Aufgaben zu erfüllen wird eine Servicekraft mit an Bord sein. Außerdem hat der Elektrobus zwei extrabreite Türen und eine Rollstuhlrampe, die das Ein- und Aussteigen für alle Fahrgäste angenehmer gestalten.
Realisiert wurde die Idee vom Elektrobus von der Wiesbadener Contrac GmbH. Er ist mit konventionellem Diesel-, aber auch mit Elektroantrieb erhältlich und entspricht in seiner Bauweise den Anforderungen an einen Bus, der im Linienbetrieb eingesetzt werden darf. Der Bus ist mit einem Magnetmotor ausgestattet, der seine elektrische Energie aus sieben Lithium-Ionen-Batterien erhält, die insgesamt über eine Kapazität von 150 kWh verfügen. Je nach Streckenprofil und Einsatzart reicht diese Energie dazu aus, das komplette Fahrzeug circa 120 –160 km fahren zu lassen. Ein einmaliger Umlauf des Busses auf seiner neuen Linie in Offenbach beträgt nur ungefähr 90 Kilometer. So ist gewährleistet, dass der Elektrobus zuverlässig und ohne Batterieschwierigkeiten eingesetzt werden kann. An einer stationären Ladestation auf dem Betriebsgelände der OVB kann der Bus in nur drei Stunden wieder vollständig aufgeladen werden. Zusätzlich hat der eCobus eine On-Board- Ladevorrichtung, über die er an jeder haushaltsüblichen Steckdose geladen werden kann.
Der eCobus ist Teil des Projekts „Linie 103“, das vom Bundesministerium gefördert wird. Es ist ein aus zwei Komponenten bestehendes Projekt: Es besteht zum einen aus dem Einsatz des eCobus und zum anderen aus dem Aufbau einer Ausleihstation „eMobil“ für Elektroautos und Pedelecs in Offenbachs Innenstadt. Die bereits im Mai eröffnete eMobil Servicestation hat derzeit knapp 200 Nutzer.


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