Ein „saftiger Bulle“ für Antonia und Lomela

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Jasmin_Takim /

Der Medienrummel ließ Dato, den neuen Okapi-Bullen des Zoos, heute völlig kalt. Gelassen kaute er auf einem Bündel Zweige herum, während sich vor seinem Gehege Journalisten und Fotografen drängten, um einen Blick auf den neuen Star zu werfen. Wahrscheinlich ahnt Dato noch nicht, dass er hohe Erwartungen zu erfüllen hat. Denn der 240-Kilo-Bulle ist nicht zum Spaß nach Frankfurt gekommen, sondern um Nachwuchs zu zeugen.

Wie wichtig dieses Vorhaben ist, erklärte Zoodirektor Manfred Niekisch. Zum einen gehören Okapis, die wie eine Mischung aus Giraffe und Zebra aussehen, zu den bedrohten Arten. In europäischen Zoos leben insgesamt nur 55 dieser Tiere. Ein anderes Problem sei, dass die Weibchen, sobald sie geschlechtsreif sind, möglichst schnell gedeckt werden müssten. Ansonsten bestehe die Gefahr, dass sie unfruchtbar werden. Beide weiblichen Okapis, Antonia und Lomela (Foto), seien inzwischen sechs – ein gutes Alter um Junge zu bekommen. „Deshalb müssen wir ihn so schnell wie möglich mit den Damen zusammenbringen“, so Niekisch.

Überstürzen dürfe man dieses Vorhaben aber nicht. Okapis seien nämlich nicht sehr gesellschaftlich, sondern eher Einzelgänger. Darum wurde Dato erst mal ins angrenzende Gehege gebracht. So kann er schon mal Blickkontakt mit seinem kleinen Harem aufnehmen. Zusammengebracht werden sie, sobald sich der neue Schwarm im Zoo an seine Umgebung gewöhnt hat. „Dann müssen wir Druck machen, unseren Frauen läuft die Zeit davon“, so Niekisch. Der Zoodirektor wünscht sich mehrfachen Nachwuchs, denn der Bulle stehe mit seinen sieben Jahren voll im Saft: „Wir hoffen er bleibt noch einige Zeit saftig.“

Dato ist nicht der erste Okapi-Bulle in Frankfurt. Sein Vorgänger hieß Libembe und wurde nach Antwerpen geschickt, um Platz für den neuen Mann zu machen „Er war zu nah mit den Weibchen verwandt, das war für die Zucht nicht optimal“, erklärte Christine Kurrle von der Presseabteilung des Zoos. Bei der Okapi-Zucht wird nichts dem Zufall überlassen. Das Europäische Erhaltungszuchtprogramm (EEP) hatte den Zoo beraten und den Austausch vorgeschlagen. Dato musste eine weite Reise antreten, um hier her zu kommen. Eine zwölf Stunden lange Autofahrt von Tschechien aus hat der Bulle hinter sich. Niekisch betonte, dass Dato sehr komfortabel, in einer „geräumigen Kiste“ gereist sei und sich nach der Ankunft gleich ganz lässig gab. „In der Kiste konnte er sogar rumlaufen“ – klingt nach einer echten Luxus Reise.

Text und Foto: Christina Weber


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