Editorial 09/2020

Auf nach Offenbach!

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„Offenbach ist nicht schön im klassischen Sinne, aber dafür ist es wunderbar lebendig“, zitiert Chefredakteurin Ronja Merkel den HfG-Studenten Timon Osche in ihrem Editorial. Für die aktuelle Ausgabe haben auch wir einen Blick auf die Nachbarstadt geworfen.

Ronja Merkel /

Hach, Offenbach. Wir haben dich ja schon gern. Deswegen haben wir auch für diese Ausgabe, trotz steigender Corona-Neuinfektionen, die Reise über den Main gewagt und mal geschaut, was bei unseren Brüdern und Schwestern im Geiste so los ist. Ich muss gestehen, dass ich viele Jahre mit Offenbach vor allem zwei bestimmte Personen in Verbindung gebracht habe. Sie ahnen es schon: den Rapper Haftbefehl und meinen Vorgänger Nils Bremer. Der eine ist ein ziemlich lässiger Typ, der andere schießt sich auch schon mal gern selbst ins Bein. Jedenfalls sind beide gebürtige Offenbacher.

„Für mich machen die Menschen, die in Offenbach wohnen, die Stadt so cool wie sie war, ist und sein wird: Hier treffen sich Kreative, Mutige, Träumerinnen und Träumer, Menschen, die umdenken (müssen) und die Stadt täglich aus neuen Perspektiven bilden.“ Das ist leider nicht mein Zitat, sondern das der wunderbaren Anna Richter, Studentin an der Hochschule für Gestaltung (HfG) in Offenbach und Künstlerin hinter der Illustration auf dieser Seite. Für die Gestaltung der vorliegenden Ausgabe haben wir einen Wettbewerb unter einigen Studierenden der HfG ausgeschrieben. Unter den zahlreichen, ausnahmslos großartigen Einreichungen befanden sich auch die Entwürfe von Anna Richter und Timon Osche, von dem die Titel-Illustration stammt. Timon Osche kommt gebürtig aus Düsseldorf (die Feindesstadt meiner Heimat Köln, Anmerkung am Rande), studiert Grafikdesign sowie Illustration und lebt seit inzwischen sieben Jahren in Offenbach. Für unsere Ausgabe hat er seinen Blick auf Offenbach zu Papier gebracht – und sich an seinen Umzug zurückerinnert: „An dem Tag, an dem ich nach Offenbach gezogen bin, hat es geregnet und die Stadt sah ziemlich hässlich aus. Sieben Jahre später ist die Stadt immer noch nicht schön, aber das muss sie auch gar nicht sein. Die Stadt versucht nicht krampfhaft, ein Image von Kultur, Klasse oder Geld zu erschaffen und wirkt dadurch wunderbar natürlich, wenn man mit dem Fahrrad an einem Open-Air-Konzert vorbeifährt oder sich Leute zusammentun, um einen spontanen Flohmarkt zu veranstalten, der bis in den späten Abend dauert und in einer Party endet. Offenbach ist nicht schön im klassischen Sinne, aber dafür ist es wunderbar lebendig.“

Ich denke, damit ist fast alles gesagt. Bleibt nur noch: Auf nach Offenbach!


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