Ok, wenn man noch einmal alle Artikel, die über Peter Licht erschienen sind, vorm geistigen Auge vorbeiziehen lässt, erinnert man sich auch daran, dass die Singer/Songwriter eigentlich auf keinem Bild ganz zu sehen war. Ein Promotiongimmick vielleicht. Aber dann das Konzert im Mousonturm. Fotografieren verboten. Und selbst auf Fotohandys wurde peinlich genug geachtet. "So behält man, wenn man seine Lieder liebt, die Illusion", kommentierte eine Fotografin, deren Incognito wir waren, zumal ihr Freunde - selber Musiker - neben ihr stand. Wie sollte man das verstehen? Als Hinweis darauf, dass Peter - die Lichtgestalt im Dunkeln - eigentlich ein wenig wie der jüngere Woody Allen (oder wie der Ilya Kuryakin in "Solo für Onkel") aussieht, also nicht gerade als Adonistyp daher kommt? Wie auch immer: Mousonturmchef Dieter Buroch im Foyer bemerkte nur "den sehr hohen Anteil an schönen Frauen im Publikum". Die allerdings waren ständig am simsen. Am Ende teilten sie ihren Typen zuhause mit, hey, hier steht ein sensibler Vertreter eurer Gattung auf der Bühne. Und die schon zitierte Fotografin meinte am Ende des Konzertes, irgendwie sei der Licht ja doch eienr zum verlieben. Aha. Zur Darbietung des Abends selber. Als Texter/Lyriekr/Autor ist der Mann fast unschlagbar. Irgendwo zwischen Reinhard Mey, Bernd Begemann und der singenden Herrentorte Helge Schneider. Schöne Alltagsbeobachtungen, absurde Metaphern, immer gut für einen Lacher (oder auch eine Träne zum Verdrücken). Als Sänger gnadenloses Understatement, lowfi begleitet von Gitarre, Bass, Klavier. Immerhin: die Bundesanstalt für Arbeit wird es freuen, dass er sein Publikum mit Zeilen wie "Wir sind jung und wir machen uns eben Sorgen über unsere Chancen auf den Arbeitsmarkt" zum Mitsingen brachte.