Am Samstag Abend kam es in der Frankfurter Innenstadt zu einer Spontandemonstration von zeitweilig bis zu 100 Personen mit Bezug zur Nachttanzdemo vor einigen Wochen. Dies meldet die Polizei. Gegen 22 Uhr hätte eine Gruppe von etwa 60 Personen zunächst versucht, in den Römer einzudringen, in dem zu dieser Zeit gerade ein Empfang zur Kulturtagung „Glaube, Kult und Herrschaft“ stattfand. Etwa 10 Personen sei es gelungen am Sicherheitspersonal vorbei in das Gebäude zu kommen und Flugblätter zur Nachttanzdemo zu verteilen. Der Empfang selbst wurde nicht gestört, nach Aussagen des Polizeisprechers Manfred Vonhausen kam es auch nicht zu Sachbeschädigungen. Es seien lediglich die üblichen prägnanten Parolen skandiert worden wie „Fu.. the Police“ und ähnliches. Die Leiterin des städtischen Hauptamtes, Regina Fehler, berichtet hingegen von Sachbeschädigung in Form von Schmierereien an Wänden und dem Anbringen von Aufklebern. Anschließend zogen sie durch die Innenstadt zur U-Bahnhaltestelle Eschenheimer Tor, wo sie zur Musik einer mitgebrachten Anlage ausgelassen feierten und tanzten. Den entstandenen Müll fegten sie anschließend wieder weg. Gegen halb vier löste sich die Versammlung wieder auf.
Die Stadt Frankfurt bereitet zurzeit eine Anzeige gegen die Demonstranten wegen Hausfriedensbruch und Sachbeschädigung vor, auch die Polizei hatte am Wochenende von Amts wegen eine entsprechende Eingabe bei der Staatsanwaltschaft gemacht.
Bei der Nachttanzdemo am 2. Oktober war es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Polizei gekommen. Während die Polizei den Teilnehmern vorwarf, gegen Auflagen, wie die vorgesehene Route verstoßen zu haben, beklagten die Demonstranten das angeblich provokante Verhalten der Ordnungshüter.
Bei der Nachttanzdemo, einer mindestens einmal im Jahr stattfindenden Musikparade, geht es neben dem Feiern auch um die Vertretung politischer Standpunkte, die sich im weitesten Sinne mit dem Erhalt von Freiräumen befassen. Die Nachttanzdemo bietet damit eine Plattform für verschiedenste Gruppierungen aus dem linken Spektrum.