Die Feststellung des FDP-Finanzexperten Hermann Otto Solms, der Status des Staatshaushaltes sei "entsetzlich", hat den grünen Europa-Abgeordneten Daniel Cohn-Bendit zu scharfer Kritik veranlasst. "Der Mann ist ein Lügner", so Cohn-Bendit im Gespräch mit dem JOURNAL FRANKFURT. "Jetzt so zu tun, als wäre das nicht klar gewesen, ist mehr als scheinheilig." Sogar die CDU habe im Wahlkampf über die verheerende Finanzlage berichtet. "Dieser Solm'sche Weinkrampf degradiert den Mann nicht nur zu einem politischen B- oder C-Movie-Schauspieler, sondern zu einem Y-Movie-Darsteller."
Geradezu mitfühlend fällt im Vergleich dazu Cohn-Bendits Urteil über die umstrittenen Äußerungen des gerade entmachteten Bundesbankvorstandsmitglieds Thilo Sarrazin über Migranten aus: "Er hat der Diskussion, die er vielleicht anstoßen wollte, sehr geschadet", so der Cohn-Bendit. Der Mann wirke auf ihn wie ein extrem gequälter Mensch. "Er sollte vielleicht nach Poona gehen und dort seinen Frieden finden."