Das zweitägige Changes 2007-Festival des Frauenmusikbüro in Frankfurt hatte am vergangenen Mittwoch noch zwei Überraschungen parat. Zum einen gab es mal wieder eines der zuletzt selteneren Konzert von Janis Elko (unser Foto), die ansonsten hauptsächlich Gitarre bei En Transit spielt. Zusammen mit Gitarrist Matthias Sistig spielte sie alte, aber auch neue Elko-Songs, deren Fragilität die Zuhörerinnen und Zuhörer verblüffte und faszinierte. Die Lieder sind so intim, dass sich die Künstlerin für ihre Auftritte am liebsten Wohnzimmeratmosphäre wünschen würde - sie mitten unter ihren Besuchern und alles eher privat und fern des üblichen Konzertbetriebes.
Als Jazz-Brazil-Latin-Bossa war der zweite Teil des Abends überschrieben. Kontrabassistin Lindy Huppertsberg alias Witchcraft hatte sich ein ganz besonderes Ensemble zusammen gestellt. Mit der kasaschischen Pianistin Yelena Jurayeva und den Brasilianerinnen Angela Frontera am Schlagzeug (die sich diesmal am klassischen Drumset auch sehr jazzig präsentierte) und Gitarristin Zélia Fonseca, die sehr sensibel Stücke interpretierte, die früher ihre letztes Jahr verstorbene Sängerin Rosanna Tavares in die Herzen der Menschen sang. Da gab´s dann mal - von Jurayeva(!) komponiert - eine Samba im 7/8-Takt oder auch Tschaikowsky verjazzt und viel instrumentale wie gesangliche Virtuosität, die aber nicht als sinnentleerte Artistik, sondern als pure Emotion rüberkam.