Bundesverdienstkreuz

Den Falschen geehrt

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Der Präsident des Bundesverbands Deutscher Banken erhielt vom Land Hessen das große Bundesverdienstkreuz. Name: Klaus-Peter Müller. Oder Andreas Schmitz. Wer weiß das schon.

Gerald Schäfer /

Ein einfacher Fauxpas oder doch ein kleines Erdbeben? Was die hessische Landesregierung an die Presse schickte, las sich wie folgt: „Großes Bundesverdienstkreuz für den Präsidenten des Bundesverbandes Deutscher Banken, Klaus-Peter Müller.“ Dumm nur, dass Müller überhaupt nicht Präsident ist. Er war es mal. Der amtierende heißt Andreas Schmitz.

Irgendwie wäre es doch beruhigend hätte das Land sich geirrt und Müller sollte gar nicht für seine Verdienste belohnt werden. Immerhin hat er als Aufsichtsratsvorsitzender der Commerzbank die Übernahme der Dresdner Bank mitgetragen. Woraufhin Erstere prompt zu einem Viertel verstaatlicht werden musste. Knapp 16 Milliarden Euro pumpte die Bundesregierung in die Rettung der Bank. Immerhin 14,3 Milliarden hat das Finanzinstitut bisher zurückgezahlt.

Wollte die Regierung also nun wirklich Müller ehren? Oder doch eher Schmitz? Na gut, bleiben wir fair: Beim weiteren Studieren der Pressemitteilung deutet alles darauf hin, dass das Bundesverdienstkreuz tatsächlich an Müller gehen sollte. Dann wiederum stellen wir uns die Frage: Einen Banker ehren? In diesen Zeiten? Selbst wenn doch Andreas Schmitz gemeint gewesen wäre, uns beschleicht das Gefühl, die Ehrung hätte auf jeden Fall den Falschen getroffen.


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