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Was sucht das Theater in der Realität? Was hat eines jeden Alltagserfahrung mit dem Theater zu tun? Wird der behauptete Graben zwischen Kunst und Wirklichkeit derzeit geschlossen? Und warum gibt es scheinbar immer mehr "Reales" auf der Bühne - wie jene "echten Menschen", sogenannte Ready-Made-Darsteller, die Rimini Protokoll und andere Theatermacher so gern als Protagonisten für ihre Stücke verwenden. In ihrer "Wallenstein"-Inszenierung beispielsweise Vietnam-Veteranen und die Betreiberin einer Seitensprungagentur auf der Bühne. Diese Theaterstücke verbinden die Biografien ihrer Darsteller mit politischen, sozialen, historischen und ästhetischen Themen. Ist das, was dabei heraus kommt, noch als Wirklichkeit lesbar?
Fragen wie diese wurden am vergangenen Wochenende beim Symposion "Reality strikes back - Tage vor dem Bildersturm" im Forum Freies Theater in Düsseldorf verhandelt - unter anderem mit Boris Groys, Friedrich Kittler, Rimini Protokoll und Samuel Weber. Heraus kam erwartungsgemäss - und glücklciherweise - Heterogenes, aber doch fruchtbare Thesen wie die von Boris Groys, der die Künstler selbst zu Zuschauern ernannte: sie verstünden sich selbst weniger als Schöpfer denn als Beobachter und gingen also im Arbeitsprozess einer Recherche nach, bei dessen Ergebnis nicht sie selbst, sondern inszenierte Fragmente des Realen im Zentrum stünden.


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