Bolongaropalast wird saniert

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red /

Der barocke Bolongaropalast wurde zwischen 1772 und 1775 im Auftrag der Kaufleute Josef Maria Marcus und Jakob Philipp Bolongaro erbaut. Hier verbrachte sogar schon der französische Kaiser Napoleon nach seiner Niederlage 1813 seine letzte Nacht auf deutschem Boden. Momentan beherbergt der dreiflügelige Bau das Höchster Rathaus als Verwaltungsstelle der Stadt Frankfurt. Nachdem die letzten Sanierungsmaßnahmen 30 Jahre zurückliegen, sind zum Erhalt des denkmalgeschützten Gebäudes und durch Auflagen der Bauaufsichtsbehörde und des Brandschutzes umfassende Instandsetzungsarbeiten nötig. Gleichzeitig soll ein neues Nutzungskonzept erstellt werden.

Der Sanierungsbedarf an den Fassaden und dem Dach umfasst die größtenteils aus den 20er Jahren stammende Schieferdeckung, den Außenputz samt Anstrich, Holzelemente, sowie die Natursteine an den Fassaden. Außerdem wurde ein aufwendiges Brandschutzkonzept erarbeitet, das den aktuellen Bestimmungen entspricht. Für diese Arbeiten wurden bereits Mittel in Höhe von 8,9 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Den Auftrag erhielt das Frankfurter Bau- und Projektmanagement „schneider und schumacher“ zusammen mit dem Wiesbadener Planungsbüro „Rimpl und Flacht“. Die Planungen seien grundsätzlich mit der Denkmalpflege abgestimmt, teilt Robert Sommer, Leiter der Fachstelle für historische Bauten im Hochbauamt, mit.

Das neue Nutzungskonzept der rund 5.000 Quadratmeter großen Fläche wurde in Absprache mit allen beteiligten Ämtern und Nutzern erstellt. Wie bisher werden die zentralen Räume im ersten Obergeschoss des Mittelbaus als Büro der Oberbürgermeisterin mit Sitzungssälen genutzt. Die westlich anschließenden Räume sollen für halböffentliche Veranstaltungen zur Verfügung stehen. Im östlichen Mittelbau sowie in allen drei Geschossen des Ostflügels wird mit einer Ausstellungsfläche von rund 1.500 Quadratmetern das Bolongaro-Museum eingerichtet. Ein neuer Anbau im östlichen Innenhof soll dem Museum weitere Kapazitäten bieten. Der Westflügel des Bolongaropalasts bleibt weiterhin dem Bürgerservice vorbehalten.
Ein modernes Servicecenter, Versicherungs- und Bürgeramt bleiben im Erdgeschoss, auch die Stadtpolizei zieht hier in neue Räume. Ortsgerichts- und Stadtbezirksvorsteher haben ihre
Räume im zweiten Stock, in der dritten Etage befindet sich der zahnärztliche Dienst. Im westlichen Innenhof soll ein eingeschossiger, überdachter Veranstaltungssaal mit eigenem Zugang zum Garten entstehen, der für Theater- und Konzertdarbietungen gedacht ist. Eine gehobenere Gastronomie ist geplant, die auch die Terrasse im Garten bewirtschaften wird. Für Trauungen im Standesamt und Veranstaltungen im Bolongaropalast soll das Restaurant auch mit einem Catering-Angebot dienen.

Gunter Stemmler, Referent des Oberbürgermeisterbüros, teilte mit, dass die Planungen noch nicht vollständig abgeschlossen seien. Genaue Termin- und Kostenangaben möchte das Hochbauamt daher noch nicht bekannt gegeben.


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