Blutspritzer trifft Mumie

Die Zombies erobern Frankfurt

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Es war schon ein seltsames Bild am Samstagabend: Kunstblutüberströmte Menschen versammelten sich vor dem Hauptbahnhof und verschreckten nichtsahnende Touristen. Der 5. Zombiewalk Frankfurt war also ein Erfolg.

Nicole Brevoord /

Es dauerte etwa eine Stunde bis die Zombies aus allen Richtungen auf dem Bahnhofsvorplatz zusammenfanden. Ein schauriges Schauspiel. Blutüberströmte Brautpaare, Untote mit künstlichen Verletzungen, die die Kunst der Theaterschminke offenbarten, bleiche Wesen mit abgetrennten Gummigliedmaßen, Gothic Lolitas, die in Plastikgehirne bissen und Krankenschwestern, denen man sein Leben besser nicht anvertraut.

Derartige Kreaturen versammelten sich zum jährlichen und mittlerweile fünften Zombiewalk in Frankfurt, der keinen weiteren Sinn hat als die Freude an der Maskerade und den kultivierten Mut zur Hässlichkeit. Waren zu Beginn noch mehr Fotografen da als Zombies, so strömten zu fortschreitender Stunde die letzen Vertreter ihrer Art zum Treffpunkt, träufelten sich hier und da noch etwas Kunstblut auf die Kostümierung, schminkten sich nach und brachten sich in Positur, um dann röchelnd und geifernd, gerne mit vor dem Körper ausgestreckten Armen ihren Lauf durch die Innenstadt zu beginnen, um letztlich des nachts im Final Destination zu feiern.

Rund 100 Zombies auf einem Fleck, das war für manche Touristen zu viel. Auf Englisch wurde öfter die Frage gestellt, was das denn sei und ob es etwas mit Halloween zu tun habe. Die Antwort dazu ist nein, denn derartige Umzüge hat es auch schon im Sommer gegeben. Der erste Zombiewalk wurde übrigens 2001 in Kanada abgehalten und fand sehr bald weltweit Nachahmer, natürlich auch in Frankfurt.


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