Bis zur Fertigstellung der Unterführung am Bahnübergang in Nied werden neun weitere Jahre vergehen, das teilte Klaus Oesterling am Dienstagabend im Verkehrsausschuss mit. Der tödliche Unfall vor knapp drei Wochen konnte an den Plänen nichts ändern.
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In Nied wird es bis 2029 keine Unterführung für den Bahnübergang an der Oeserstraße geben. An dem Bahnübergang war vor knapp drei Wochen eine 16-Jährige ums Leben gekommen. Die Schranke war zum Unfallzeitpunkt trotz eines einfahrenden Zuges nicht ordnungsgemäß geschlossen. Wie am Dienstagabend bekannt wurde, hält der Verkehrsausschuss im Römer an den bisherigen Umbauplänen mit der Deutschen Bahn AG weiterhin fest.
„Für uns war das ein Schlag ins Gesicht“, sagt Heike Stoner von der Bürgerinitiative „Die Schranke in Nied muss weg“. Bei der gestrigen Sitzung habe Verkehrsdezernent Klaus Oesterling (SPD) sich in seiner Präsentation auf die Stellungnahme des Magistrats berufen, die bereits Anfang Februar veröffentlicht wurde. Darin hieß es: „Der Magistrat plant den Ersatz für den Bahnübergang Oeserstraße gemeinsam mit der DB Netz AG. Daher gehen der eigentlichen Planung gemeinsame Abstimmungen voraus.“ Dieses Vorgehen sei bei Kreuzungsprojekten üblich und die Abstimmungen im Vorfeld zeitintensiv. „Nachdem diese abgeschlossen sind, beginnt die eigentliche Planungsarbeit.“ Zudem gab der Magistrat in der Stellungnahme den Baubeginn mit dem Jahresende 2026 an. Bei der Bauzeit werde mit drei Jahren gerechnet, was eine Fertigstellung des Übergangs frühestens 2029 bedeuten würde.
„Wir sind sehr unzufrieden. Es wurden genau die gleichen Pläne vorgestellt wie vor dem Unfall“, so Stoner. So soll der Umbau auch wegen eines Grundwasserproblems weiter aufgeschoben werden. „Das mag vor einigen Jahren noch ein Problem gewesen sein, aber in der Zwischenzeit wurden auf dem Areal zwei neue Häuser gebaut, für die dieses Problem bereits gelöst werden musste“, erläutert Stoner.
Der Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn AG für das Land Hessen Klaus Vornhusen habe in der Sitzung am Dienstagabend die veraltete Technik des Bahnübergangs an der Oeserstraße eingestanden. Ein konkreter Vorschlag für eine sinnvolle Übergangslösung für die nächsten neun Jahre wurde laut Stoner jedoch nicht hervorgebracht. „Wir bleiben an der Sache dran und gehen denen gehörig auf den Geist. Auch in drei Jahren noch“, so Stoner. „Uns dauert das einfach zu lang.“