Neunzig Jahre freiwillige Arbeit, Engagement und Hilfe für Bedürftige dokumentiert eine ganz besondere Ausstellung im Heimatmuseum Bergen-Enkheim. Denn die Arbeiterwohlfahrt (AWO) feiert Jubiläum und hat einiges zu erzählen.
Gegründet wurde der Verband auf Antrag der Genossin Marie Juchacz. Seit 1919 helfen ehrenamtliche und hauptamtliche Mitarbeiter Menschen in Not. Solidarität, Toleranz, Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit stehen hierbei im Vordergrund. Trotz dieser noblen Grundsätze wurde es den Mitgliedern nicht immer leicht gemacht, zu helfen. So konnte sie von 1933 bis 1936 nur unter dem Tarnverband „Deutsch-Ausländisches Jugendwerk“ weiterbestehen. Schließlich waren die finanziellen Mittel erschöpft und die Arbeit der AWO musste ganz eingestellt werden. Erst elf Jahre später wurde sie wieder aufgebaut.
Bis heute hat diese Einrichtung nichts von ihrer Notwendigkeit eingebüßt. Die Schwerpunkte liegen heute neben der Altenhilfe auch in Bereichen wie Arbeit in sozialen Brennpunkten, Straffälligen- und Strafentlassenenhilfe oder Sozialarbeit für arbeitslose Jugendliche.
Und immer noch überwindet die AWO alle Widerstände. Trotz starker finanzieller Belastungen schaffte sie es nicht nur, die Schließungen von Einrichtungen zu vermeiden, sondern eröffnete sogar neue Standorte. Wie beispielsweise das Walter-Hesselbach-Haus für Blinde und Sehbehinderte.
Die Eröffnungsfeier zeigt die Höhen und Tiefen der AWO. Am 27. August um 20 Uhr ist Eröffnung. Zu sehen ist die Ausstellung „90 Jahre AWO“im Heimatmuseum Bergen-Enkheim bis zum 25.10.