Positive Stimmung herrschte unter den 144 000 Fachbesuchern und 4383 Ausstellern auf der Ambiente. Die Konsumgüterindustrie ist optimistisch und erwartet 2011 ein Umsatzwachstum von acht Prozent.
Melanie Welters /
Deutschland ist in Konsumlaune, das ist spätestens jetzt klar. Gestern ging die Konsumgütermesse Ambiente zu Ende. Alle Hallen waren bis zum letzten Platz ausgebucht. Insgesamt 4383 Aussteller präsentieren auf der Weltleitmesse die In-Konsumgüter 2011 rund um die Themen Tisch, Küche, Wohnen und Schenken. An den fünf Messetagen waren 144 000 Fachbesucher aus 150 Ländern auf Trendjagd – zehn Prozent mehr als im Vorjahr. Jeder Zweite kam aus dem Ausland. Top-Nationen in diesem Jahr waren unter anderem Italien, die Niederlande, Frankreich, die USA und die Schweiz. Auf Anbieter- und Einkäuferseite war die Stimmung durchweg positiv. Mehrere Aussteller berichteten über hohe Abschlüsse und gute Besucherfrequenz. Auch Messe-Geschäftsführer Detlef Braun sah den guten Verlauf der Messe als Indiz für einen weltweiten Aufwind der Konsumgüterbranche. Alle Erwartungen habe die Ambiente 2011 übertroffen, so Braun. Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle sagte bei seinem Messebesuch am vergangenen Freitag, dass die Deutschen optimistisch in die Zukunft blicken und deshalb bereit seien mehr Geld auszugeben. Im Vorfeld der Ambiente hatte eine Forsa-Umfrage die Kaufbereitschaft auf Verbraucherseite gezeigt: 90 Prozent der Deutschen gaben an, für mehr Qualität auch mehr zu bezahlen. Eine repräsentative Umfrage auf der Messe ergab, dass über 80 Prozent der Befragten die aktuelle Konjunktur der Branche gut bis befriedigend einschätzen. Die Besucherzufriedenheit auf der Ambiente stieg auf 96 Prozent. Für 2011 erwartet die Konsumgüterindustrie ein plus von acht Prozent. Auch in diesem Jahr war der Zoll wieder auf Plagiatjagt und wurden bei 41 Ausstellern fündig. Mehr als 500 Piraterieprodukte stellten die Beamten sicher, doppelt so viele wie letztes Jahr. Fast ausschließlich stammten die Fälschungen aus China. Der „Schmähpreis“ Plagiarius ging am Freitag aber nicht nur an chinesische Unternehmen, sondern auch an Deutsche und Dänische Hersteller, die Produktideen geklaut hatten.