Alkohol weiter Droge Nummer eins

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Droge Nummer eins bei Frankfurter Schülerinnen und Schülern bleibt weiterhin die "legale" Droge Alkohol, ihr Konsum ist in den letzten Jahren weitestgehend gleichgeblieben. Rauchen gilt dagegen bei vielen inzwischen als "out". Ein Resultat wohl auch der strikten Rauchverbote im öffentlichen Raum. Diese Ergebnisse der Schülerbefragung in der "Drogenstudie 2008" stellte Gesundheitsdezernentin Manuela Rottmann (Grüne) gemeinsam mit Bernd Werse vom "Centre for Drug Research" sowie Regina Ernst und Renate Lind-Krämer vom Drogenreferat vor.

Jasmin_Takim /

Die Drogentrendstudie "Monitoring System Drogentrend" (moSyD) wurde zum siebten Mal von der Universität Frankfurt im Auftrag des Drogenreferats durchgeführt. 1500 Schüler im Alter von 15 bis 18 Jahren an Frankfurter Schulen wurden darin zu ihrem Drogenkonsum und Freizeitverhalten befragt. Auch zu der Modedroge "Spice", die zum Zeitpunkt der Umfrage noch legal erhältlich war und zu der es in den Medien eine große Berichterstattung gab, liegen erstmals Ergebnisse vor.

Wie auch in den Vorjahren ist Alkohol weiter die mit Abstand am meisten konsumierte Droge unter Schülerinnen und Schülern. Dem von den Medien oftmals vermittelten Bild, der Konsum von Alkohol würde zunehmen, widersprechen die Ergebnisse: Seit Beginn der Studie hat sich das Konsumverhalten kaum geändert. Allerdings ist Alkohol auch keine "Loser-Droge" mehr. Auch angepasste Jugendliche, die am Wochenende aus dem Alltag aussteigen wollen, greifen zur Flasche. Vierzig Prozent aller Schülerinnen und Schüler haben schon einmal das sogenannte "Koma-Saufen" praktiziert, sieben Prozent davon im letzten Monat. Zwischen Mädchen und Jungen gibt es beim Trinkverhalten kaum Unterschiede.

Anders beim Rauchen, hier hat die Zahl der männlichen Raucher gegenüber den weiblichen deutlich zugenommen. Tabak ist nach Alkohol weiterhin die am weitesten verbreitete Droge. Insgesamt hat aber das Rauchen einen starken Image-Verlust hinnehmen müssen. Dies lässt sich auf die zahlreichen Rauchverbote im öffentlichen Raum zurückführen. Täglich zum Glimmstängel greifen mit 24 Prozent der Befragten ein Drittel weniger als zu Beginn der Erhebung. Auch das in den Vorjahren noch so beliebte Shisha-Rauchen hat abgenommen.

Die zum Zeitpunkt der Umfrage in den Medien omnipräsente Droge "Spice", die damals noch legal zu beziehen war, wurde von sechs Prozent der Befragten schon einmal konsumiert. Die Räuchermischung war somit wohl nur für einen recht kleinen, ohnehin experimentierfreudigen Teil der Jugendlichen interessant.

Cannabis, die beliebteste unter den illegalen Drogen, wurde von jedem dritten der befragten Schülerinnen und Schüler schon einmal ausprobiert. Die Zahl derer, die die Droge in ihrem Leben schon einmal genommen haben, hat über den Erhebungszeitraum stark abgenommen. Einen leichten Anstieg gibt es dafür bei denen zu verzeichnen, die schon einmal eine harte illegale Droge, außer Cannabis, probiert haben.

Erstmals wurde in der Umfrage an Schulen auch nach dem Medienkonsum gefragt. Gut zehn Stunden verbringen die 15- bis 18-Jährigen in der Woche vor dem Fernseher und dieselbe Zeit noch einmal im Internet. Wenn man noch das Spielen von Computerspielen dazu zählt, verbringen Frankfurter Schülerinnen und Schüler im Durchschnitt mehr als einen Tag pro Woche, nämlich 26,2 Stunden, vor dem Bildschirm. Zwanzig Prozent davon sitzen weniger als zehn Stunden, zwanzig Prozent aber auch über vierzig Stunden vor dem Fernseher oder PC.

pia


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