AWOday

120 Frankfurter helfen freiwillig

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Am vergangenen Wochenende fand zum vierten Mal der AWOday statt. In den Einrichtungen der Arbeiterwohlfahrt engagierten sich 120 Freiwillige ehrenamtlich in verschiedenen sozialen Projekten.

Laura Sommerfeld /

Im Auftrag der Arbeiterwohlfahrt (AWO) organisierte "Freiwillig – die Agentur in Frankfurt" die beiden Tage (27./28. Mai), an denen Ehrenamtliche die unterschiedlichen Einrichtungen der AWO kennenlernen konnten. In 16 Projekten in elf verschiedenen Institutionen hatten die Helfer an zwei Tagen die Möglichkeit, Einblicke in die Arbeit und das Leben etwa im Altenheim oder einem Kindergarten zu gewinnen. Die Freiwilligen konnten aus Angeboten wie Gärtnerarbeiten und Renovieren in Senioreneinrichtungen oder der Aufbereitung eines Fußballfeldes in einer Kita wählen. Bei einer Veranstaltung war das JOURNAL mit dabei: Wir unternahmen einen Ausflug mit Senioren in den Palmengarten.
Beim AWOday im Palmengarten begleiteten neun Freiwillige sechs auf den Rollstuhl angewiesene Bewohner des August-Stunz-Pflegeheims bei einem Ausflug ins Grüne. Zunächst absolvierten die Ehrenamtlichen ein Rollstuhltraining, um sich mit den Anforderungen beim Rollstuhlschieben vertraut zu machen. Hierbei lernten sie bereits die Gruppe der Senioren kennen, mit denen sie den Nachmittag verbringen sollten. Danach ging es dann mit dem Bus zum Palmengarten. Bei Sonnenschein schlenderte die Gruppe eine Stunde lang durch die bunte Pflanzenpracht. Danach ging es zurück ins Ostend zum gemeinsamen Kaffee und Kuchen.
Freiwillige wie der 63-Jährige Manfred Höfken möchten durch ihre Arbeit etwas Positives weitergeben. Er bemängelt, dass die gesetzlichen Vorgaben häufig die positiven Aspekte in Pflegeeinrichtungen beschränken, das heißt es fehle meist an Zeit und Personal, um beispielsweise hin und wieder einen Ausflug mit den Heimbewohnern zu machen oder sich individuell mit den Menschen zu befassen. Daher versuche er, während seiner Altersteilzeit über die ehrenamtliche Arbeit etwas zu verbessern. Der frühere Altenpfleger ist über Freunde zur AWO gekommen und hat großen Spaß an dem Engagement für den guten Zweck. Er ist fasziniert von den alten Menschen und bewundert ihren großen Erfahrungsschatz.
Auch einige Unternehmen beteiligen sich aktiv am sozialen Engagement. Die Helferin Cavela Krzelj kam mit vier weiteren Kolleginnen und Kollegen am Freitag zum AWOday. Sie arbeitet beim ehemaligen American Express Unternehmen der Standard Chartered Bank. Dort gehöre soziales Engagement zur Geschäftspolitik mit dazu, erzählt sie. Regelmäßig ermutige die Geschäftsführung die Mitarbeiter, sich sozial einzubringen. An drei Tagen pro Jahr können sich die 140 Mitarbeiter beruflich freistellen lassen, um in sozialen Einrichtungen ehrenamtliche Arbeit zu leisten. Auch intern werden Projekte wie Brunches oder Wettbewerbe organisiert, deren Erlös dann an soziale Einrichtungen gespendet werde.
Auch die bei der Ratingagentur Standard and Poor’s beschäftigte Christine Baulmann ist begeistert von dem Stellenwert, der sozialem Engagement in ihrem Unternehmen beigemessen wird. „Häufig bleibt in der Finanzwelt die Menschlichkeit auf der Strecke.“ Da Zeit das knappste Gut sei, müsse man sich die Zeit für andere Menschen nehmen. Auch nach dem AWOday sei ihr Arbeitstag noch nicht zu Ende. Sie gehe wieder ins Büro, jedoch mit einem guten Fühl, da sie einen Teil ihrer Zeit einem alten Mann und seiner Frau gespendet und ihnen einen Ausflug ins Grüne mit ermöglicht habe.


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