AHAAH in der Brotfabrik

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red /

Warum klingt Transylvanien umso vieles besser als Siebenbürgen? Weil man mit dem einen Vampire, Roman Polanski und die wunderschöne Sharon Tate verbindet und mit dem anderen Peter Maffay. Dabei meint es das selbe. Wie ich jetzt darauf komme: A Hawk and a Hacksaw begannen ihre musikalische Reise in der Brotfabrik - mitten im Publikum vor der Bühne - ebenda. Und obwohl das Duo aus Albuquerque kommt, sind sie musikalische eher auf dem Balkan und in Osteuropa unterwegs als zwischen den Appalachen und New Mexico. Insider Eastender im Publikum meinte, Jeremy Barnes sei halt irgendwann mal nach Rumänien und wollte sich dann von Bucharest aus zum Dorf durchschlagen, wo die Fanfare Ciocarlia-Musiker leben, um mit ihnen zu musizieren. Und obwohl das Dorf angeblich auf keiner Landkarte zu finden sei, hat es Barnes irgendwie geschafft.


AHAAH, in England oft mit kompletter ungarischen Kapelle unterwegs, kamen nur zu Zweit nach Deutschland: Jeremy am Akkordeon und einem Mini-"Drum"-Set, einer Rahmentrommel und einem Becken, das er während dem Akkordeonspiel mit beiden Füßen bearbietet, und Heather Trost (der Name stammt von deutschen Vorfahren) an der GeigeEin erklecklicher Anteils des gut einstündigen Sets ist instrumental – "Romanian Hora", "Oriental Hora", am Schluss - wieder im Publikum - ein "Macedonian Song". Ein Fall für schauspiel als Gäste beim Bucovina Club, obwohl: in dieser Minimal-Besetzung war´s eher Straßenmusik als so richtig was für den Konzertsaal. Und tatsächlich könnten die Zwei - mit kleinem Auto oder gar Wohnmobil unterwegs - an einem Tag in drei Fußgängerzonen in drei unterschiedlichen Städten spielen, so ganz Deutschland bereisen und nach solchen Spontangigs eine Menge CDs verkaufen und weit mehr Leute erreichen und entsprechend Geld verdienen als auf normaler Konzerttournee.


Richtig schön waren die wenigen gesungenen Titel – "Portland Town" von Barnes und "In The River" von Trost. Das Publikum mochte A Hawk and a Hacksaw, zwei überaus sympathische Menschen, deie eigentlich Spaß an dem haben, was sie da treiben, dies aber - so ein Konzertbesucher - aber bitte auch noch mehr ausstrahlen dürften. Denn jeder, der mal eine echte Zigeunerband (und die echten nennen sich auch so) gesehen hat, liebt die Energie des Spiels und das Charisma der Spieler.


TEXT/FOTO: DETLEF KINSLER


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