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„Danke, dass du aufpasst“

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Auch mal „Danke“ sagen - das hat sich am Montag das Straßenverkehrsamt gedacht und den Autofahrern gedankt, die sich an die Verkehrsregeln halten. Anlass war die Einschulung der neuen Erstklässler.

Greta Zicari /

Nach den Sommerferien beginnt für Hessens Schüler wieder der gewohnte Schulalltag. Für sie ist es jedoch das erste Mal: Am Dienstag werden die neuen Erstklässler eingeschult. Jedes Jahr nach den Sommerferien erinnert das Straßenverkehrsamt daran, sich an die Verkehrsregeln zu halten, doch diesmal sorgte Verkehrsdezernent Stefan Majer (Grüne) für eine Überraschung. Statt wie üblich die Autofahrer zu ermahnen, belohnte er die Vorbildlichen. Autos, die sich an Tempo 30 hielten, wurden angehalten und gelobt. Die Autofahrer reagierten überrascht und verunsichert, da sie damit rechneten, etwas falsch gemacht zu haben. Als sie jedoch für ihr vorbildliches Fahren mit einer Dankeskarte belohnt wurden, haben sie sich gefreut. Die Karte, die umgangssprachlich auch die „Karte Nina“ genannt wird, zeigt ein lächelndes Mädchen – Nina – auf der Vorderseite. Auf der Rückseite bedankt sich das Straßenverkehrsamt im Namen der Eltern und Kinder. „Es ist wichtig, dass die Autofahrer auch mal für ihr vorbildliches Verhalten belohnt werden, um weiterhin positive Ergebnisse zu erzielen“, sagt Rainer Michaelis, Abteilungsleiter für Verkehrssicherheit im Straßenverkehrsamt. 2005 wurden 530.740 Fahrzeuge überprüft, 17,5 Prozent der Autofahrer fuhren zu schnell. 2010 jedoch waren nur noch 12,5 Prozent der 881.950 überprüften Fahrzeuge zu schnell.

Außer der Danksagung erteilte Stefan Majer auch noch einige wichtige Tipps für einen sicheren Schulweg. Er selbst plädiert gegen das sogenannte „Eltern-Taxi“. Nach einer Umfrage der ADAC motorwelt glauben Eltern, dass das Unfallrisiko bei Kindern zu Fuß am höchsten sei (51 Prozent). Die Gefahr auf dem Fahrrad liege bei 20 Prozent und als PKW-Beifahrer bei 16 Prozent. In der Realität jedoch verhält sich das deutlich anders: Die meisten Unfälle, und somit das größte Risiko für Kinder, passieren im Auto (57 Prozent), während die Gefahr, zu Fuß verletzt zu werden, bei 26 Prozent liegt und beim Fahrradfahren nur bei 9 Prozent. Das „Eltern-Taxi“ stellt deshalb Gefahren dar, da Eltern ihre Kinder oft nicht anschnallen oder selbst nicht angeschnallt fahren. Oft kann es bei zu spätem Losfahren oder Stau zu Stress führen, der Eltern dazu treibt schneller als erlaubt zu fahren, was die Sicherheit des Kindes gefährdet. Ein weiterer, bisher eher unbekannter Grund ist jedoch, dass Eltern oft auf Fahrradwegen parken um ihre Kinder zu verabschieden, oder ihnen noch ein Pausenbrot hinterher zu tragen, sodass sie die Fahrradfahrer nicht beachten und gefährden. Deshalb sei es nicht nur gesünder, sondern auch sicherer zu Fuß zur Schule zu gehen. „Gehen die Kinder zu Fuß, sind sie erst mal ausgepowert“, so Michealis, „so dass sie sich besser in der Schule konzentrieren können und ruhiger sitzen.“

Wichtig ist es, den Schulweg mit den Kindern zu üben, am besten zu gewöhnlichen Schulzeiten, damit die Situation so real ist, wie möglich und sich die Kinder schnell daran gewöhnen. Wichtig ist auch, dem Kind die Verkehrsregeln zu verinnerlichen, sodass es die Bedeutungen von Ampeln und Zebrastreifen kennt. Diese und weitere Regeln kann man auf der Webseite des Straßenverkehrsamt oder auf der Webseite der „Schulwegsafari“, eine Aktion die das Straßenverkehrsamt mit der Stadt Frankfurt und dem Polizeipräsidium ins Leben gerufen hat.


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