Sie waren schon mal mehr. Mehr Leute auf der Bühne mit mehr Elektroschnickschnack, bunte Plastikpianos vom Flohmarkt etwa mit unerwarteten Geräuschoptionen. Nun sind sie nur noch Francoise Cactus und Brezel Göring, die Diva, die mit Textbuch, Bierbecher und Tasche auf die Bühne kommt, und der schlaksige Entertainer, der mangels anderer Instrumente mit Drumsticks auf den Rohren an den Wänden des Mousonturms herumtrommelte. Trotz oder wegen der Reduktion haben die beiden die ganze Entertainment-Palette drauf, und gute Unterhaltung ist ja schon nicht wenig. Zwecks Publikumsnähe hieven sie Zuschauer bei „Wir tanzen im Viereck“ als Background-Tänzer auf die Bühne und lassen sie mitsingen. Sie rocken, das lässt sich nicht anders sagen, dem Publikum eine helle Freude. Einziger Wehmutstropfen: dass man mal wieder gegen zwölf von unfreundlichen schwarzgekleideten Herren aus dem Foyer gekehrt wird. Die Hauspolitik des Mousonturms hält offenbar nicht viel von Rock’n’Roll. Esther Boldt