Bescherung im Clementine Kinderhospital

Michaela Schaffraths großes Herz für Kinder

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Auch wenn die Schauspielerin Michaela Schaffrath in Hamburg ihr neues Lebensglück gefunden hat, so bleibt sie Frankfurt weiter verbunden. Vor allem ihrem alten Arbeitsplatz, dem Clementine Kinderhospital, wo sie gestern Kinder beschenkte.

Nicole Brevoord /

Bei Michaela Schaffraths Vorleben denkt man an vieles, aber dass sie zehn Jahre als Kinderkrankenschwester gearbeitet hat, ist vielen ihrer Fans kein Begriff. Drei Jahre hat sie im Frankfurter Krankenhaus, dem Clementine Kinderhospital, gearbeitet und eine Station für geistig und körperlich schwerbehinderte Kinder mit aufgebaut. „Es ist immer wie heimkommen, wenn ich hier bin“, sagte die 44-Jährige am Mittwoch, als sie die lang versprochene Kinderbescherung – eigentlich für Weihnachten geplant – endlich nachholte und im Kinderkrankenhaus ihre alten Kollegen wieder traf. Sie habe als Krankenschwester gelernt sich auf Menschen einzulassen, sei ohnehin ein geduldiger Mensch und habe in den Nachtdiensten viele Gespräche mit besorgten Eltern geführt. Oft seien auch Kinder gestorben, was sie mitgenommen habe. „Der Beruf hat mich aufgefressen. Vor allem die letzten Jahre waren sehr heftig“, sagt Michaela Schaffrath rückblickend. Sie fühle sich dem Clementine Kinderhospital aber noch sehr verbunden. Selbst hat sie keine Kinder. „Oft war es nicht der richtige Zeitpunkt oder auch mal nicht der richtige Mann.“ Aber sie kümmert sich gern um ihr achtjähriges Patenkind und zu den beiden Mädchen, die sie beschenkte – die zweijährige Katrina (Foto links) und die dreijährige Leyla (rechts) – hatte sie auch schnell einen Draht aufgebaut.

In Hamburg ist die Schauspielerin mittlerweile glücklich, sowohl beruflich als auch privat mit dem Fotografen Carlos Anthonyo, den sie 2010 kennenlernte. Schaffrath ist heute eine gefragte Theaterschauspielerin, die seit Januar bis jetzt zum Sommer hin in Braunschweig und Hannover auf der Bühne stand und nun allmählich Zeit findet, um im Urlaub beim Zelten an der Nordsee die Akkus aufzuladen. Dem einstigen Erotikstar merkt man die bundesweite Bekanntheit nicht an. „Man muss normal bleiben“, ist ihr Credo. „Ich lege keinen Wert darauf, prominent zu sein. Ich möchte ein normales Leben führen.“

Ihre Bekanntheit aber, die nutzt sie für gute Zwecke. Die Schauspielerin, die aus Pumpe-Stich in Eschweiler kommt, übernimmt gerne Schirmherrschaften oder setzt sich als Botschafterin für gemeinnützige Vereine ein. Am Mittwoch war sie, wie in den vergangenen zehn Jahren schon mehrfach, mit dem Verein Menschen für Kinder unterwegs. Dieser sammelt Spenden, um sie eins zu eins an notleitende Kinder weiterzuleiten. Da Michaela Schaffrath um die Weihnachtszeit beruflich so eingespannt war, konnte sie nicht an der Kinderbescherung teilnehmen und bat darum, die Geschenkeübergabe zu verschieben. Am Mittwoch war es endlich soweit. „Es hat sich seit den 16 Jahren, in denen ich hier weg bin, viel getan“, staunte Schaffrath im Kinderhospital. „Aber es ist ein Ritual geworden, dass ich mindestens einmal im Jahr herkomme.“

Nicole Brevoord
Nicole Brevoord
Jahrgang 1974, Publizistin, seit 2005 beim JOURNAL FRANKFURT als Redakteurin u.a. für Politik, Stadtentwicklung, Flughafen, Kultur, Leute und Shopping zuständig
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