Was für ein Tag für Frankfurt. Heute feiern wir Goethes 264. Geburtstag, mit Frank Wolff wird ein 68-er 68 und Jocco Abendroth wäre am 28.8. 60 geworden. An den Frankfurter Rock’n’Roller erinnern mehrere Zeitgenossen.
Detlef Kinsler /
Was für ein Tag für die heimische Kulturszene! Goethe hat Geburtstag, Cellist Frank Wolff (der 68er wird 68) auch und Jocco Abendroth, der einzige ernst zunehmende Deutsch-Rocker – nicht nur in Frankfurt – wäre 60 geworden. Hätte er den Slogan Sex’n’Drugs’Rock’n’Roll nicht zu übertrieben gelebt. Ein gefühlter Hit („Herzen müssen brennen“), Essentielles wie „Rauschen“, Van Morrison-Qualität in „Lass die Sonne wieder scheinen“ und einzigartig sein kubanisch groovendes Album „Havana“. „Er war einer, der mich dazu ermutigte, um der eigenen Seele willen gegen den Strom zu schwimmen“, sagt Tom Ripphahn, der ihm in der Band Abendroth von Joccos alten Kumpels weiterhin eine Stimme gibt. Sehnsucht, Aufbruch, die Suche nach der eigenen Identität. „Eine Galionsfigur, die genug Mut und Verzweiflung besaß, das Leben bis zum Äußersten zu leben und auszuprobieren.“ Ermunterung für die, die den Abenteurer immer nur träumten, nicht lebten. „Er ist gut vergleichbar mit einem jungen Wilhelm Meister“, bringt Ripphahn es auf den Punkt. „Und er hat ein paar immens gute Sätze in Songs hinterlassen, die sich vor Goethe nicht zu verstecken brauchen.“