Die Gemeinschaftsarbeit „Untitled“ von Richard Prince und Cindy Sherman zählt künftig zur Sammlung des Städel Museums. Denn die DZ Bank schenkte das 1980 entstandene Werk dem Museum zum 200. Geburtstag.
wch /
Die Abteilung für Gegenwartskunst des Städels ist um ein Werk reicher: Die DZ Bank hat dem Museum zum 200. Geburtstag die Gemeinschaftsarbeit „Untitled“ von Richard Prince und Cindy Sherman geschenkt. Es handelt sich um ein Portrait-Diptychon der beiden US-amerikanischen Künstler, die sich in gleicher Pose abgelichtet haben. Entstanden ist es im Jahr 1980. Im Rahmen des Erweiterungsbaus 2008 hatte das Städel bereits zeitgenössische Fotografien aus der DZ Bank Kunstsammlung aufgenommen. Diese Sammlung konnte nun vergrößert werden.
Die Thematik des Werks könnte kaum aktueller sein, denn es ist ein Beitrag zur Genderdiskussion, die in den 1980er-Jahren aufkam und heute wieder intensiv diskutiert wird. Das zweiteilige Doppelportrait zeigt zwei androgyn wirkende Personen in fast identischer Pose. Beide tragen einen schwarzen Anzug und Krawatte, markante Perücken und sind stark geschminkt. Sie halten die jeweils rechte Hand in Höhe des Mundes und imitieren eine klassische Denkerpose. Die Ähnlichkeit der beiden lässt das Geschlecht fast als Maskerade erscheinen. Es ist eine der zentralen Arbeit von Sherman, die sich bei ihren Werken oft mit Fragen zu Identität, Rollenbild oder Sexualität auseinandersetzte. Die 1954 in New Jersey geborene Künstlerin zählt zu den wichtigsten ihrer Generation.