Heute fährt der ICE erstmals von Frankfurt nach Paris. Eine Fotoreportage aus dem Betriebswerk in Griesheim, in dem der Schnellzug auf die Reise nach Frankreich vorbereitet wird.
Große Klappe.
Die Richtung stimmt schon mal
Im Cockpit. Auffällig ist der rote Buzzer, der auf Wunsch der französischen Bahn SNCF eingebaut wurde. Er ist in Frankreich vorgeschrieben. Drückt der Lokführer drauf, bleibt bremst der Zug und bleibt stehen.
Damit der ICE in Frankreich fahren kann, musste einiges an Technik im ICE versteckt werden. Hinter Holzverkleidungen stecken die Wandler fürs Stromsystem, denn in Frankreich fährt man mit anderen Hertz-Zahlen. Außerdem gibt es andere Zugsicherungssysteme. Wegfallen mussten dafür ein paar Sitze, von außen ist der Unterschied aber nicht zu erkennen. Und stehen bleiben muss der Zug beim Wechsel des Stromsystems an der Grenze auch nicht. Im Griesheimer Werk kann die Oberleitung für Reperaturen auf beide Stromsysteme umgeschaltet werden.
Weil die Werke in Frankreich und Deutschland eng zusammenarbeiten, mussten auch die deutschen Mechaniker jede Menge französisch lernen und vice versa. Auch auf dieser Ebene sind die beiden Länder also näher gerückt.
Die Halle ist lang, sehr lang ...
Und es gibt viele, viele Schrauben ...
Unterm Rad: die Schienen sind höher, so dass man bequem unter und neben dem Zug arbeiten kann.
Das Stromsystem ist nicht der einzige Unterschied: in Frankreich trennt man den Müll anders und Rauchen ist in Zügen verboten. Die Lösung: der Müll wird im jeweiligen Heimatland des Zuges getrennt (also im Zweifel wieder mit zurückgenommen). Und: die Raucher in den Raucherabteilen müssen bei Überschreiten der Landesgrenze nach Frankreich das Rauchen einstellen (ein Problem, dass sich mit dem Rauchverbot in Deutschland ab September erledigt haben sollte).
Bon voyage!