Das basis-Atelierhaus in der Elbestraße ist ein Ort der Überraschungen. So auch heute Abend. Da wurde eine Ausstellung von Studenten der Academy of Visual Arts eröffnet. Es ging also im weitesten Sinne um Buchstaben. Und weil die Aufgabe der beiden Dozenten auf meinem Lieblingslied der Smiths beruhte (ich geb das offen zu), blieben keine Gründe, die Vernissage zu verpassen. "There Is a Light That Never Goes Out", daraus kann man einiges machen. Oder auch etwas ganz anderes, wenn man die Aufgabe doof findet. Das Wort Hoffnung jedenfalls war in seiner englischen Ausgabe irgendwie präsent. Schon am Eingang in großen dreidimensionalen Lettern, beklebt mit der hundertfachen Kopie einer Todesanzeige und damit ein Denkmal für einen Menschen, der nun nicht mehr ist. Und im Keller, mit weniger Tristesse inszeniert, vier Blumentöpfe, einer mit einem "Light That Never Goes Out" (siehe Foto oben).
15 Studenten vom 5. Semester aufwärts haben an der Ausstellung mitgewirkt - und hatten zwei Wochen Zeit, es sich im basis-Atelier gemütlich zu machen. Zuvor war man, wie mir einer der Dozenten erklärt, etwa im kleinen Cube neben dem Velvet, doch da musste alles hingekarrt und schnell auf und wieder abgebaut werden. Außerdem sind die verwinkelten Räume im Bahnhofsviertel wirklich eher geeignet, Typografie zum Leuchten zu bringen. Ganz süß in jeder Beziehung fand ich auch die Idee, Buchstaben aus Schokolade zu legen, von unten anzustrahlen, so dass die Schatten Wörter an die Wand werfen:
Die Ausstellung endet am Samstagabend - mal sehen, wieviel von diesem Kunstwerk dann noch übrig ist. Und jetzt alle: "And if a ten-ton truck / Kills the both of us / To die by your side / Well, the pleasure - the privilege is mine / Oh, there is a light and it never goes out..."